Bloody Marie

Innocent Blood - Bloody Marie

Innocent Blood (Bloody Marie – eine Frau mit Biss) ist eine Horrorkomödie aus dem Jahr 1992 von John Landis.

Der Undercover-Cop Joe (Anthony LaPaglia) wird von der Staatsanwältin (Angela Bassett) vom Fall abgezogen und enttarnt, nachdem Tony (Chazz Palminteri), ein Mitglied der Mafia-Famlie, die er zu unterwandern versuchte, stirbt. Dann stirbt auch noch Mafiaboss Sal (Robert Loggia), und Lenny (David Proval) wird Zeuge. Joe kommt dahinter, dass es kein Bandenkrieg ist sondern eine weibliche Killerin, und stellt der Verdächtigen nach. Es ist Marie (Anne Parillaud, La Femme Nikita), Vampirin, die aus Lust auf „italienischem Essen“ unter den Mafiosi wildert. Als Sal als Vampir wieder aufwacht, löst er Chaos in der Stadt aus, realisiert aber nicht sofort was mit ihm passiert. Er kommt bei Manny (Don Rickles) unter, als es klar wird. Auch Joe kapiert langsam worum es geht, und sowohl er als auch Marie sind nun hinter Sal her, mit dem Rest auf den Fersen…. um eine Vampir-Mafia-Revolution zu verhindern…

Innocent Blood - Bloody Marie

Was für eine Prämisse! Innocent Blood stellt sich die Frage was passieren würde wenn Mafiosi zu Vampiren werden und es ist eine großartige Story die sich entfaltet. Ja, Marie enttarnt sich sehr früh selbst und scheint wenig Wert darauf zu legen, unerkannt zu bleiben, eine kleine Schwäche des Drehbuchs, aber angesichts des komödiantischen Touches des Films zu verzeihen. Es ist viel schwarzer Humor am Start wenn Marie in Fahrt kommt, und zwischen etwas dämlichen Mafia-Leuten, der Polizei und ihrem Blutdurst bleibt viel Platz für Splattereffekte, Verfolgungsjagden, einer klitzekleinen Prise Erotik und viel Klamauk.

Innocent Blood - Bloody Marie

Ziemlich stark ist auch die Besetzung, unter der man auch als News Fotograf noch Tom Savini erleben kann, außerdem sind Rocco Sisto, Kim Coates, Luis Guzman, uvm. und als Cameos sogar Sam Raimi und Dario Argento mit an Bord. Nicht zuletzt wegen der Besetzung fühlt man sich in dem Gangsterfilm sofort zuhause und die typischen Gesichter machen das ganze umso abstruser. Man stelle sich vor, mitten in The Sopranos tauchten plötzlich Vampire auf. Großartig. Es ist daher ein zu Unrecht oft übersehener John Landis (The Blues Brothers) Film, der viel Spaß bringt, sehr gut umgesetzt ist, amibitioniert wirkt (nicht zuletzt auch wegen seiner Laufzeit) und irrsinnig gut besetzt ist.

Innocent Blood - Bloody Marie

Innocent Blood war leider kein Erfolg und schon im US-Kino leicht gekürzt, auch nachfolgende Heimkino-Auswertungen in den USA waren zunächst gekürzt. Bis zum Aufkommen der BluRay gab es wohl keine ungekürzten Fassungen in Breitbild, dann war die deutsche Version immer eigentlich die längste (und Breitbild) und schaffte es dann auch von Warner in den USA auf BluRay. Auf dieser Veröffentlichung (siehe unten), liegen nun diverse alternative Fassungen mit bei (siehe auch Schnittberichte) und man kann zum Filmstart unter den dreien wählen (in Breitbild: US Extended Cut Version 1:55:01, Europäische Unrated Version 1:53:26 oder R-Rated Version 1:52:50). Welche sollte man nun gucken? Ohne ein Booklet o.ä. mit einer klaren Empfehlung, fällt mir sowas als uninformierter Zuschauer immer schwer, ich entschied mich schlicht für die mit der längsten Laufzeit.

Die BluRay von Plaion Pictures kommt im Mediabook, das auch noch eine DVD Version des Films enthält (da bin ich mir nicht sicher ob auf der auch alle drei Versionen enthalten sind). Das Bild sieht ziemlich gut aus, nicht mega scharf aber super Farben und Konstraste, insgesamt sehr solide würde ich sagen. Da gibt es nix zu meckern. Der Ton ist auch ziemlich gut, immerhin stereo (Englisch getestet, eine deutsche Synchronfassung gibt es auch). Untertitel sind Deutsch oder Englisch dabei.

Innocent Blood - Bloody Marie

In den Extras finden sich ganze drei Open-Matte Versionen: von der US Extended Unrated Fassung, der Europäischen „Unrated“ Fassung sowie von der US R-Rated Fassung. Ich bin mir nicht sicher für wen solche Extras sind, aber vielleicht gibt es ja militante Breitbild-Gegner da draußen ähnlich wie ich militant anti-4:3 bin. Vom 74. Locarno Film Festival gibt es noch Extras mit John Landis: eine Einführung zum Film (10min), ein Podiumsgespräch (78min) und ein Video von der Preisverleihung (14min). Es ist ein Film bei dem man sich einen Audiokommentar gewünscht hätte, aber das Material von Locarno ist schon sehr umfangreich. Hinzu kommt das Trailers from Hell Segment zu diesem Film (2:25min) mit Mike Mendez, sowie der deutsche und Englische Trailer des Films und eine Bildergalerie.

Bei Amazon kaufen

Bloody Marie
Die BluRay wurde uns zur Verfügung gestellt. Die hier im Artikel benutzten Screenshots sind etwas älter und geben nicht die Qualität dieser Veröffentlichung wieder.

Sebastian

Gründer und Inhaber von Nischenkino. Gründer von Tarantino.info, Spaghetti-Western.net, GrindhouseDatabase.com, Robert-Rodriguez.info und FuriousCinema.com

Das könnte dich auch interessieren …

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert