Dangerous

Dangerous

Dangerous ist ein sogenannter Direct-to-VOD Film von David Hackl (Saw V) der in den letzten Wochen zu zweifelhaftem Ruhm geriet weil er nicht eine sondern gleich zwei Nominierung für eine Goldene Himbeere (Worst Actor: Scott Eastwood, Worst Supporting Actor: Mel Gibson) eingeheimst hat. Die beiden prangern groß auf dem Cover, damit wird die Besprechung natürlich dringlich.

Worum gehts? Der Ex-Häftling Dylan Forrester (Eastwood) leistet mit Hilfe des exzentrischen Psychiaters Dr. Alderwood (Gibson) seine Bewährung ab und will dabei keinerlei Aufsehen erregen. Doch als Dylans Bruder unter mysteriösen Umständen stirbt, macht er sich auf den Weg zu dessen Beerdigung auf eine abgelegene Insel, dicht gefolgt von der hartnäckigen FBI-Agentin Shaughnessy (Famke Jansen). Dort kommt es zum Showdown mit einer Bande schwer bewaffneter Söldner, die etwas suchen, das Dylans Bruder versteckt hat. Dylan schaltet in den Kampfmodus, um das Geheimnis um den Tod seines Bruders zu lüften, sich an dessen Killern zu rächen … und um zu überleben.  [Koch Films]

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Forrester, der im Film „D“ genannt wird, hat für seine Bewährung übrigens eine elektronische Fußfessel. Das FBI ist ihm unter anderem deshalb auf den Fersen, weil er als brutaler Psychopath ursprünglich eingebuchtet war. Er muss also nicht nur seine Unschuld dafür beweisen dass nun Schurken hinter ihm her sind (denen er kurzen Prozess macht) sondern auch den Tod seines Bruders aufklären. Auf Guardian Island hat er es außerdem mit dem Sheriff (Tyrese Gibson) zu tun, der aber wenig hilfreich ist. Die Familie und Geschäftspartner seines Bruders, der dort eine Pension aufmachen wollte, stellen sich bei Ankunft eines mysteriösen Todeskommandos (Oberschurke gespielt von Kevin Durand, einer der Söldner u.a. von Ryan Robbins) nicht unbedingt begeistert auf Ds Seite…

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Ich will mich kurz fassen: Der Film Dangerous kann nix, aber er wird sicher auch seine Verteidiger finden. Verteidigen kann man unter anderem Eastwood der hier eine Person spielt die mit pathologischen Empathieproblemen kämpft. Ja das ist immer noch schlecht gespielt (hey Hollywood hört halt auf den Mann in Filme zu machen das wird nix!), aber zum Teil halt vermutlich auch Absicht. Es gibt eine witzige Dialogzeile da sagt einer der Bad Guys übrigens „This is so stupid“ – als ob er über den Film reden würde. Der Film ist aber denke ich gut gemeint, eine Prise Thriller, eine Prise Home Invasion und dann auch noch was mit Psychiatrie und mit Zweiter Weltkrieg. Am Anfang stand also interessantes Material. Was Eastwood betrifft muss man sagen, mit einem bessren Regisseur (also nicht Hackl), hätte man auch hier vermutlich noch mehr herauskitzeln können, aber wie gesagt, das wird einfach nix mehr, er ist nicht seines Vaters Sohn.

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Darüber hinaus ist der Film handwerklich akzeptabel, aber die Außenaufnahmen wirken etwas zu digital (unnötigerweise) und jenseits von halbwegs passablem Schnitt ist der Film auch was die Action anbelangt auf B Niveau. Der Kanadie Hackl, dessen Grizzly Maze ich eigentlich sehr unterhaltsam fand (Daughter of the Wolf war dann wieder eher mau, aber OK für Fans von Survivalfilmen, das Feuerwehrdarama Life on the Line habe ich noch nicht gesehen), wurde mit einer der unzähligen Saw Fortsetzungen bekannt, so richtig klar ist es aber bis heute nicht, warum und worin er eigentlich gut ist, vielleicht nur in der Gore Abteilung.

Dangerous

So arg viel mehr gibt es über Dangerous auch nicht mehr zu sagen. Das Drehbuch ist mau, der Film plätschert dahin, die Action ist unspektakulär, die Schauspieler eher schlecht, macht einfach einen Bogen um den Film. Auch Famke Jansen, der der SWAT Helm nicht mal zu passen schien, fühlte sich meines Erachtens sichtbar unwohl in der Rolle (hatte aber auch wenig Bildschirmzeit). Gibson übrigens fand ich eher gut, man kann von dem Kerl ja politisch halten was man will, auf der Leinwand ist er immer großartig, hier vielleicht ein wenig betrunken, aber er hatte sichtlich Freude dabei.

Die BluRay bietet sehr gutes Bild, was den Film jetzt aber auch nicht rettet und eher noch billiger aussehen lässt als er eh schon ist. Gestochen scharfes HD aber wie die Amis sagen „you can put lipstick on a pig – it’s still a pig“. Es gibt eine Synchronfassung und den Originalton (getestet) in 5.1 DTS-HD MA und das bietet recht gute Räumlichkeit und klingt OK. Deutsche Untertitel sind optional. Dann sind noch ein paar Extras dabei, wie niedlich, als ob es ein richtiger Film wäre. Drei Featurettes, zur Story, zur Besetzung, zur Produktion, jeweils circa 16 Minuten lang und nicht super interessant. Da wird auch viel erklärt und schöngeredet, naja, braucht keiner. Dazu kommt noch der Trailer und eine Behind-the-Scenes Bildergalerie.

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Die BluRay wurde uns zur Verfügung gestellt.

Sebastian

Gründer und Inhaber von Nischenkino. Gründer von Tarantino.info, Spaghetti-Western.net, GrindhouseDatabase.com, Robert-Rodriguez.info und FuriousCinema.com

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