Machine Gun Kelly

Machine Gun Kelly

Machine-Gun Kelly ist ein Ganovenfilm von Roger Corman aus dem Jahr 1958 mit Charles Bronson in der Hauptrolle

George Kelly (Bronson) und Flo (Susan Cabot) sind nach einem Banküberfall auf der Flucht. Die ganze Gang trifft sich in einem Unterschlupf um die Beute aufzuteilen, die Polizei tappt derweil noch im Dunkeln. Doch die Gang harmoniert nicht gerade, und die Polizei ist nicht so ahnungslos wie die Ganoven glauben. Dann wird die Bande leichtsinnig und will sich die nächste Bank vornehmen. Es kommt wie es kommen musste: der Coup geht daneben. Kelly und Flo entsorgen „undichte“ Stellen in ihrer Gang und hecken einen neuen Plan: Kindesentführung. Irgendwie müssen sie an das Geld kommen für die junge Geisel, während sich die Schlinge der Ermittler enger zieht…. die Nerven liegen blank.

Machine Gun Kelly

Ein sehr interessanter Film. Der quasi-arrogante oder sagen wir mal überhebliche, leicht chauvinistische und dennoch clevere „Machine Gun“ Kelly, oder so wie er hier jedenfalls dargestellt wird, in einem kleinen beklemmenden Film der durchaus viel Interpretationsspielräume lässt. Corman liefert hier einen sehr gut gespielten, gut geschriebenen und spannenden Gangsterfilm ab, der mehr ist als nur ein Aufguss der 30er Filme. Eine super Visitenkarte für Mainstream-Hollywood und ein großartiges Vehikel für Bronson. Der spielt hier nämlich den legendären Gangster durchaus vielschichtig: er behandelt andere eher schlecht, wirkt überheblich und arrogant, wird dann aber von der Realität eingeholt. Seine harte Schale bröselt und er merkt dass er im Leben nicht viel hinbekommt wenn man sich nur Feinde macht und andere Leute nur benutzt. So eine Leseart.

Machine Gun Kelly

Dabei ist das Ende von Machine Gun Kelly etwas strange. Also ich meine sowohl das Ende der Figur als auch des Films (deckungsgleich). Er fällt etwas unvorhergesehen in sich zusammen, und Corman stopft etwas viel Handlung in die letzten paar Minuten des mit etwa 80min auch sehr kurzen Films, so dass ich durchaus den Faden verlor. Das gute ist, am Ende bekam Flo etwas mehr Zeit zu glänzen, und ich finde das eh die viel interessantere Figur eigentlich. Was am Ende auch auffällt: es ist doch unglaublich brutale für seine Zeit, schockierend brutal und realistisch.

Machine Gun Kelly

Bronson spielt hier sehr gut wie ich finde, und das ist unterm Strich ein sehr interessanter, spannender und unterhaltsamer AIP Klassiker der sich nicht vor teureren Hollywoodproduktionen seiner Zeit zu verstecken braucht. Er ist auch sehr gut gealtert, nach wie vor überzeugt das gute Drehbuch, die sorgfältig orchestrierten Szenen mit meist viel „beweglichen Teilen“, und einer sehr beklemmenden aber auch lebhaften Atmosphäre. Kurzum, ein sehr guter Film.

Machine Gun Kelly

Explosive Media bringt den Klassiker auf BluRay, deren Keep Case hier auch wertig im Pappschuber daher kommt. Das Bild sieht ziemlich solide aus. Es fehlt mir das letzte Eckchen Schärfe, aber das ist Meckern auf hohem Niveau. Das Bild sieht sauber aus, der bei schwarz-weiß Filmen oft erkennbare leichte Grünstich hält sich angenehm in Grenzen. Der Ton (Englisch getestet, eine deutsche Synchronfassung ist auch dabei) klingt ganz okay aber teilweise auch etwas dumpf. Bei Dialogen rauscht es teils etwas, da wurde bei der Restauration Stimme hörbar gemacht, und ungleiche Nebengeräusche gleich mit, so ist das oft. Untertitel gibt es in Deutsch oder Englisch. Extras sind die rekonstruierte deutsche Kinoversion (der etwas mehr als 10 Minuten fehlen im Vergleich zum Original) und der US-Kinotrailer. Außerdem enthalten ist ein Textartikel zur Frage was „Superama“ ist (in dem Format gibt es den Film nicht mehr in unbeschädigter Form) inklusive eines Bildvergleichs der das illustriert. Ich finde der Film wäre deutlich wirkungsvoller in einem breitwandigen Format, aber gut, so ist das Leben. Eine Bildergalerie mit Artwork vervollständigt das Paket.

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Die BluRay wurde uns zur Verfügung gestellt.

Sebastian

Gründer und Inhaber von Nischenkino. Gründer von Tarantino.info, Spaghetti-Western.net, GrindhouseDatabase.com, Robert-Rodriguez.info und FuriousCinema.com

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