Der Gelbe Teufel mit dem Superschlag

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Die Stadt Wantschao wird von den drei Brüdern der „Drachenbande“ terrorisiert. Tschun Tsi, Shing und Wang kontrollieren den örtlichen Rauschgifthandel, die Bordelle und die Spielhallen. Wong Kai Tai, ein angesehener Bürger der Stadt, macht sich auf den Weg um einen Mann zu suchen, mit dem er dem verbrecherischen Gesindel für immer das Handwerk legen kann. Er findet ihn in Chi Sein, einem ausgezeichneten und unerschrockenen Karatekämpfer. Chi hat bereits seinen Vater im Kampf gegen eine Verbrecherbande verloren und hegt einen ungestillten Hass auf alle die, die das Gesetz missachten. Bei seiner Rückkehr nach Wantschao wird Wong Kai Tai von der Drachenbande getötet. Chi Sein schwört blutige Rache. Er setzt alles daran, die drei Brüder und ihre schmutzigen Geschäfte für immer zu beseitigen. Die Rechte Faust des gelben Teufels mäht wie eine Sense und schickt seine Widersacher direkt in die Hölle. (filmArt)

Gelbe Teufel mit dem Superschlag

Der Gelbe Teufel mit dem Superschlag (1974) wurde in Deutschland nur im Kino (Verleih Constantin Film) gezeigt, eine Auswertung auf VHS oder gar DVD hatte es bisher nicht gegeben. Nun hat filmArt dem Streifen seine deutsche DVD-Premiere zukommen lassen und hat sich dabei mal wieder richtig Mühe gegeben, um diesen offenbar in Vergessenheit geratenen Eastern in der ungekürzten Fassung präsentieren zu können. Dafür wurde die letzte deutsche 35mm Kopie (weltweit die letzte verfügbare Quelle des Films im Original-Bildformat) abgetastet und um einige fehlende Szenen ergänzt, die deutsch untertitelt wurden.
Eines schon mal gleich vorweg. Man kann The Thunder Kick auf gar keinen Fall mit Shaw Brothers Hits wie Zhao – Der Unbesiegbare (Five Fingers of Death), Die Todespagode des gelben Tigers (Have Sword Will Travel) oder Die unbesiegbaren Fünf (Five Deadly Venoms) vergleichen (um nur einige wenige zu nennen). Das wäre nicht fair, denn der Gelbe Teufel musste sicherlich mit sehr viel weniger Budget auskommen als diese Filme und hatte dementsprechend auch sehr viel weniger Möglichkeiten seine Ideen glanzvoll umzusetzen.

Der Plot ist hierbei vollkommen zu vernachlässigen, so handelt es sich dabei um eine herkömmliche 08/15 Geschichte, die mehr oder weniger nur dazu dient die zahlreichen Martial Arts Szenen miteinander zu verknüpfen. Diese sind meiner Meinung nach (vor allem im Vergleich zu Der Mann mit dem Karateschlag) jedoch sehr gut in Szene gesetzt worden (besonders die drei finalen Kämpfe) und bilden somit das Herzstück des Films. Wie auch schon in Karateschlag hat Bolo Yeung wieder nur einen ziemlich kurzen „Gastauftritt“, was etwas schade aber aufgrund der durchaus ansprechenden und ordentlich choreographierten Kampfszenen relativ leicht zu verschmerzen ist. Die anderen Schauspieler sagen mir nichts, machen ihre Sache (zumindest in den Kämpfen) aber recht gut. Wer also auf Kung Fu Filme steht und wem die Handlung dabei nicht so wichtig ist, der liegt bei Der gelbe Teufel mit dem Superschlag genau richtig.

Gelbe Teufel mit dem Superschlag

Zur DVD: Das Bild wird uns im 2,35:1 anamorphen und 4:3 Vollbild Format präsentiert und wurde so soweit es möglich war gut restauriert. Natürlich kann man hier wegen des Alters der 35mm Kopie nicht allzu viel erwarten aber Bildschäden konnten so gut es ging entfernt und auch Farben, Kontrast und Schärfe können größtenteils als mindestens gut brauchbar bezeichnet werden. Übrig bleibt, wie schon beim Karateschlag, ein netter „Grindhouse-Look“, der mir persönlich rein gar nichts ausmacht und meiner Meinung nach sogar zur Atmosphäre des Films beiträgt. Ich empfehle die 4:3 Version anzusehen, da hier keine Sprünge des Bildformats stattfinden (die Gründe dafür werden im Menü erklärt). Als Sprachausgaben sind der deutsche und englische Ton, sowie deutsche Untertitel für nicht synchronisierte Szenen enthalten. Der deutsche und US-Kinotrailer, sowie eine Bildergalerie bilden das Bonusmaterial. Die Erstauflage ist auf 500 Stück limitiert und in einer kleinen Hartbox in ansprechender Lederoptik erschienen.

gelbe teufel mit dem superschlag

FilmArt gelingt eine ordentliche Veröffentlichung dieses seltenen Exemplars aus dem Martial Arts Genre. Den Streifen darf man allerdings nicht an den Shaw Brothers Perlen messen, ansonsten wird man enttäuscht werden. Tut man dies nicht kann man sich, macht man auch Abstriche bei der Geschichte (die bei solchen Filmen sowieso meistens eher zweitrangig ist), auf knapp 86 Minuten nette bis mittreißende Unterhaltung freuen. Für Freunde des Genres wird der Film bestimmt interessant und empfehlenswert sein.

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Diese DVD wurde freundlicherweise von filmArt zur Verfügung gestellt.

Bluntwolf

Bluntwolf ist ein Filmliebhaber aus der goldenen Mitte Deutschlands. Sein Spezialgebiet ist das italienische Kino der 60er bis 80er Jahre, insbesondere Italowestern, Giallo und Polizio. Er ist der Chefredakteur von Nischenkino und gehört dem Redaktionsteam der Spaghetti-Western Database an.

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