Gate II – Das Tor zur Hölle / The Gate II: Trespassers

Terry kehrt zurück zum früheren Schauplatz fürchterlicher Kämpfe gegen die Dämonen der Hölle. Mit ausgefeilter Technik beschwört der mittlerweile 15-Jährige nun die Mächte des Bösen, um ihrer Herr zu werden. Doch seine Experimente werden von drei ungläubigen Teenagern gestört. Sie alle glauben ihren Augen nicht zu trauen, als Terrys Versuche gelingen, eine wahrhaftige lebendige Gestalt entstehen zu lassen – einen Gremlin der Hölle. Das kleine Monster scheint die Fantasie der Jugendlichen anfangs zu beflügeln. Doch rasch wandeln sich Erstaunen und Begeisterung in abgrundtiefe Angst. Um das Schlimmste zu verhindern, muss das Übel zurück zur Hölle gesandt und das Tor geschlossen werden. Ein Vorhaben, das zum absoluten Albtraum wird … (Wicked-Vision)

Es ist immer ein schlechtes Zeichen, wenn ein Studio einen Film nach seiner Fertigstellung für ein oder zwei Jahre zurückstellt. In den meisten Fällen ist der Film so schlecht, dass das Studio vom Endergebnis in Verlegenheit gebracht wird, weswegen man das verdammte Ding zurückhält. Allerdings nur bis man sich gezwungen sieht, den Streifen auf einem ahnungslosen Filmmarkt zu veröffentlichen. Schließlich will man ja versuchen einen kleinen Prozentsatz seiner Investition zurückzugewinnen. Beispiele für zurückgestellte Filme mit nicht sehr gutem Ruf sind RoboCop 3 (1993) und Texas Chainsaw Massacre: Die Rückkehr (1995). Aus diesem Grund konnte man schon sehr besorgt über Gate II – Das Tor zur Hölle sein, eine Fortsetzung des überraschend erfolgreichen Kultklassikers Gate – Die Unterirdischen (1987), der 1990 fertiggestellt, aber erst 1992 veröffentlicht wurde.

Trotz des schlechten Rufs als Film der erstmal im Regal landet, ist Gate II nicht so schlecht geraten, wie man es sich vorgestellt hatte. Es handelt sich keineswegs um einen großartigen Horrorfilm, der jedoch zumindest als ansehbar bezeichnet werden kann. Hier hat man es mit Louis Tripp, dem nerdigen Freund aus dem Original zu tun, der sich wieder mit satanischen Ritualen beschäftigt. Während einer schwarzen Messe wird er von einigen nervigen Punks unterbrochen, die sich ihm zum Spaß anschließen, nur um ihn dann zusammenzuschlagen. Louis, sauer auf die Welt, nimmt einen der kleinen Dämonen-Schergen (der vom Anführer der Punks erschossen wurde), die auch im Original zu sehen sind, mit nach Hause und findet heraus, dass diese kleinen Bastarde Wünsche erfüllen können. Alles was man tun muss, ist einen Gegenstand zu verbrennen, der den Wunsch repräsentiert. Aus irgendeinem Grund verwandeln sich die vom Dämon gewährten Wünsche nach einer bestimmten Zeit buchstäblich in Scheiße und die Hölle bricht los, als die Punks den kleinen Diener für ihre eigenen Wünsche stehlen. Denn das führt letztendlich zum Showdown mit großen Dämonen!

Die Handlung ist als Standard-Folgematerial zu bezeichnen und dank der Rückkehr von Regisseur Tibor Takacs fühlt sie sich auch wie beim Original an, nur nicht so gut oder lustig. Eine typische Fortsetzung eben. Der mit Abstand beste Aspekt des Streifens sind die Spezialeffekte. Obwohl hier keine Stop-Motion-Effekte vom Typ Star Wars zu sehen sind, haben die Effekte mit den großen Dämonen gegen Ende des Films einen sympathischen Low-Budget-Charme, ähnlich wie beim Original. Eine Sache, die man sich für diese Fortsetzung wirklich wünscht, ist die Rückkehr von Deacon Frost … ähm … Stephen Dorff. Louis Tripp gibt sich zwar große Mühe, erweist sich jedoch als nicht stark genug, um einen ganzen Film zu tragen.

Insgesamt ist diese Fortsetzung nicht schlecht geworden, es fehlen allerdings der B-Movie-Charme und das Sympathische von Teil 1, so dass das Tor für weitere Fortsetzungen geschlossen wurde. Fans des Originals werden auch in Teil 2 etwas Genießbares finden, vor allem weil der Film jetzt endlich in einer tollen Edition erschienen ist. Denn Wicked-Vision bringt Gate II – Das Tor zur Hölle als 2-Disc VHS-Retro-Edition (Gate 1&2 als Double Feature) mit zwei verschiedenen Covern (limitiert auf 500 Stück) heraus. Über den Film lässt sich diesmal sicherlich ein wenig mehr diskutieren, als über das Original, über die Qualität der Veröffentlichung allerdings nicht. Das Bild präsentiert sich im 1,85:1 (1080p) Format und macht einen klasse Eindruck, während es beim Ton ebenso nichts zu meckern gibt. Hier stehen die deutsche und die englische Spur (DTS-HD Master Audio 2.0) zur Auswahl, wobei man deutsche Untertitel zuschalten kann. Insgesamt handelt es sich bei Gate II – Das Tor zur Hölle um eine sehr gelungene Edition, die nicht nur für Fans und Freunde von Gruselfilmen ganz bestimmt interessant sein sollte.

Extras: doppelseitiges Poster; Sammelkarten; „Return to the Nightmare“: Ein Rückblick auf Gate II; “From the Depths“: Interview mit Special Make-up Effects Creator Craig Reardon; Deutsche Nostalgie-Fassung (4:3); Videotheken-Promo; Video-Promo; Deutscher Trailer; Originaltrailer; Bildergalerie; Deutscher Trailer: „Gate – Das Tor zur Hölle“

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  • Darsteller: Pamela Adlon, Simon Reynolds, Louis Tripp, James Villemaire, Neil Munro
  • Regisseur(e): Tibor Takacs
  • Format: Blu-ray
  • Untertitel: Deutsch, Englisch
  • Bildseitenformat: 16:9 – 1.77:1
  • FSK: Freigegeben ab 16 Jahren
  • Studio: Wicked-Vision
  • Produktionsjahr: 1990
  • Spieldauer: 93 Minuten

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Diese Edition wurde uns freundlicherweise von Wicked-Vision zur Verfügung gestellt. Das Bildmaterial stammt nicht von dieser Edition.

Bluntwolf

Bluntwolf ist ein Filmliebhaber aus der goldenen Mitte Deutschlands. Sein Spezialgebiet ist das italienische Kino der 60er bis 80er Jahre, insbesondere Italowestern, Giallo und Polizio. Er ist der Chefredakteur von Nischenkino und gehört dem Redaktionsteam der Spaghetti-Western Database an.

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