Self / Less – Der Fremde in Dir

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Auch Reichtum und Erfolg können ihm keine Garantie für ein langes, gesundes Leben bieten: Als der milliardenschwere Unternehmer Damian erfährt, dass er unheilbar an Krebs erkrankt ist, begibt er sich in die Hände einer geheimen Organisation unter der Leitung von Albright. Um seine Lebenszeit zu verlängern, lässt er sein Bewusstsein in einen anderen, jüngeren Körper übertragen. „Shedding“ nennt sich das ebenso geheime wie teure Verfahren. Das Experiment glückt und der wieder junge Damian beginnt unter seiner neuen Identität „Edward“ und in einer anderen Stadt, die gewonnene Zeit in vollen Zügen zu genießen. Doch die neue Welt bekommt Risse, als er von wirren Träumen geplagt wird – Erinnerungen an ein Leben, das nicht sein eigenes ist. Als Damian diesen Visionen auf den Grund geht, muss er erneut um sein Leben fürchten, denn Albright und seine Organisation sind nicht bereit, ihr lukratives Geheimnis kampflos aufzugeben… (Concorde Home Entertainment)

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Professor Albright (Matthew Goode) erzählt Damian, dass jeder Körper ein „leeres Gefäß“ ist, das im Labor gezüchtet wird. Der Körper, der Damian gegeben wird, um diesen künftig zu bewohnen, sieht genauso aus wie Ryan Reynolds. Doch der Sprung von seinem alten Körper in seine neue Hülle (das so genannte „Shedding“) ist für Damian stark verwirrend. Damians Geist muss sich fortan an ein anderes Spiegelbild gewöhnen und lernen sich auf seine neue Körperlichkeit einzustellen. Albright plaziert ihn in einem Luxus-Appartement in der Nähe von New Orleans, um den Fortschritt, den Damian 2.0 macht, überwachen zu können. Der neue Damian bekommt von Albright zusätzlich rote Pillen verabreicht, die ihm helfen sollen aufwühlende wiederkehrende Visionen zu unterdrücken. Diese „Halluzinationen“ sollen angeblich eine häufige Nebenwirkung des Shedding-Prozesses sein, doch für Damian fühlen sich diese Visionen viel eher wie Erinnerungen an. Hmmm..?
Im Laufe der Geschichte lernt Damian neue Freunde kennen, möchte allerdings auch den Kontakt zu seinen alten nicht verlieren. Während seines vorübergehenden Aufenthalts in The Big Easy, beginnt er desöfteren mit einem Mann namens Anton (Derek Luke) abzuhängen. Damian wird auch wieder mit zwei sehr unterschiedlichen Frauen aus seiner Vergangenheit (von Michelle Dockery und Natalie Martinez gespielt) konfrontiert und kontaktiert einen alten Freund und Kollegen (Victor Garber), als die Dinge kompliziert für ihn werden. Ein Science-Fiction-Drama wird zu einem Mysterium, einem Psycho-Thriller und einem Action-Film mit mehreren überraschenden Wendungen. Self/Less ist zum Teil Invasion der Körperfresser, zum Teil Die Bourne Identität und hat auch ein wenig von The Matrix. Hier ist eine Menge los, was zu unterhalten weiss, während man sich tiefgründigen Gedanken über die größeren Probleme der Geschichte hingeben kann.

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Ist Self/Less jetzt wirklich unterhaltsam? Nun Self/Less wird nicht die Welt verändern, ist jedoch interessant, macht Spaß, regt zum Nachdenken an und ist recht gut gemacht. Einfach gesagt ein sehr unterhaltsamer Film. Was braucht man mehr? Unter all der Aktion und Intrigen wirft der Streifen die Frage auf, wie wichtig das Leben einer einzelnen Person ist und zu welchem Preis es sich lohnt das Leben einer bestimmten Person zu bewahren. Oscar-Preisträger Ben Kingsley spielt Damian Hale, einen New Yorker Immobilien-Tycoon, der an Krebs zu sterben droht. Wie die meisten Menschen ist Damian über dieses Schicksal erschüttert, doch anders als die meisten Leute hat er die Möglichkeit etwas dagegen zu tun. Er bekommt Kenntnis von einem sehr teueren und enorm geheimen Prozess, durch den er sein Bewusstsein in den Körper eines jüngeren Mannes implantieren lassen kann, um so „sein“ Leben für weitere 50 Jahre genießen zu können. Der kranke Hale kann es sich leisten und ist ausserdem arrogant genug zu glauben, dass er es verdient hat die Gesellschaft weiterhin mit seinem Ego „beglücken“ zu dürfen. Man könnte nun bemängeln, dass Self/Less zu sehr zu einem Actionfilm mutiert und es verpasst das faszinierende Set-up des Plots voll auszuschöpfen. Doch das Ergebnis ist ein origineller, spannender Film, mit wirklich guter Schauspielerei (sogar Reynolds, den ich in Blade 3 gehasst habe, spielt hier überzeugend), guter Regie (Tarsem Singh) und gutem Drehbuch (David und Alex Pastor). Die moralischen Fragen, die der Film stellt, bleiben im Gedächtnis und hallen noch eine Weile nach.

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SELFLESS_Blu-ray_Packshot (500x611)

Darsteller: Ryan Reynolds, Michelle Dockery, Matthew Goode, Ben Kingsley
Regisseur(e): Tarsem Singh
Sprache: Deutsch (DTS-HD 5.1), Englisch (DTS-HD 5.1)
Untertitel: Deutsch
Region: Alle Regionen
Bildseitenformat: 16:9 – 2.35:1
FSK: Freigegeben ab 12 Jahren
Studio: Concorde Video
Produktionsjahr: 2015
Spieldauer: 117 Minuten

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Diese BluRay sowie das Bildmaterial wurde uns freundlicherweise von Concorde Home Entertainment zur Verfügung gestellt.

Bluntwolf

Bluntwolf ist ein Filmliebhaber aus der goldenen Mitte Deutschlands. Sein Spezialgebiet ist das italienische Kino der 60er bis 80er Jahre, insbesondere Italowestern, Giallo und Polizio. Er ist der Chefredakteur von Nischenkino und gehört dem Redaktionsteam der Spaghetti-Western Database an.

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