Sturm über Texas (Terror in a Texas Town)

Terror in a Texas Town (Sturm über Texas) ist ein Western aus dem Jahr 1958 mit Sterling Hayden in der Hauptrolle. Regie führte Joseph H. Lewis (Gun Crazy).

Der Walfänger George Hansen (Hayden) trifft in Texas ein, wo er erfährt dass die Farm seines Vaters, die ihm als Sohn zustünde, dem Ölmagnaten McNeil (Sebastian Cabot) zufällt nachdem der seinen Vater hat ermorden lassen. Der reisst sich mit fiesen Methoden diverse Grundstücke an sich und lässt aber den Killer Crale (Nedrick Young) die Drecksarbeit machen. Hansens schwedische Geruhsamkeit wird aber von seinem Gerechtigkeitssinn noch übertroffen, und so stellt er sich den Gangstern persönlich….

Sturm über Texas

Mit nur 80 Minuten ist Terror in a Texas Town ein knackiges Vergnügen, und dabei keineswegs zu kurz. Interessant ist, dass der Anfang des Films schon viel des Endes vorwegnimmt – allerdings ohne die Spannung zu ruinieren. Außerdem könnte man soweit gehen und das Genre in Frage stellen. Der Film mutet ein wenig „Noirish“ an und zeigt viele Züge früher Gangsterfilme auf. Besonders gut gelungen sind aus meiner Sicht zwei Aspekte: Einmal die hervorgehobene Rolle von Hansens Nachbar Pepe (Eugene Mazzola), und außerdem die Andeutung von Zweifeln im Gesicht von Crale, der zwar ohne Murren und mit größter Brutalität agiert, aber andererseits auch sein Handeln beginnt in Frage zu stellen – leider ohne Effekt. Das steht im Gegensatz zu Pepe, der sein Leben riskiert und an das Gute glaubt.

Sturm über Texas

Mit-Drehbuchautor war übrigens Dalton Trumbo (wer die Verfilmung dessen Lebens mit Brian Cranston noch nicht gesehen hat sei hiermit darauf hingewiesen). Besonders politisch scheint mir der Film aber nicht zu sein, auch wenn man versucht wäre, bei seinen Drehbüchern öfter nach einer Färbung zu suchen. Was besonders auffällt an dem Film ist (um nochmal das Thema mit den Genres aufzugreifen) die atypische Handhabung üblicher Western-Elemente. Der Held trägt und nutzt keine Schusswaffe, sondern eine Harpune. Das gibts glaube ich nicht nochmal. Und doch weist der Film keine wirklichen Moby Dick Parallelen auf wie ich finde, er hat eher was von David gegen Goliath, nur eben mit der Harpune statt Steinschleuder.

Letztlich ist es aber ein Film über Mut und Zusammenhalt. Es kommt der mutige Schwede in die Stadt um die Unterdrücker zu konfrontieren, der Rest der Gemeinschaft ist eingeschüchtert und wähnt sich machtlos trotz zahlenmäßiger Überlegenheit. Vielleicht ist das ja die politische Message die der Film mit sich bringt (in mir geht heute die Fantasie durch): das Kapital lässt andere (Crale) die Drecksarbeit machen, und doch könnte sich die Gesellschaft gegen die schmutzigen „robber barons“ wehren, wenn sie den Mumm hätten….

Sturm über Texas

Die BluRay sieht sehr solide aus und präsentiert die schwarz-weißen Bilder in weitestgehend originalgetreuer Körnung. Der Ton (Englisch getestet) klingt ebenfalls sehr solide. Alternativ kann man auch die deutsche Synchronfassung auswählen. Es gibt Untertitel auf Deutsch und Englisch. An Extras gibt es nur den Trailer und eine Bildergalerie. Insgesamt eine technisch völlig solide Präsentation des Films.

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Die BluRay wurde uns zur Verfügung gestellt

Sebastian

Gründer und Inhaber von Nischenkino. Gründer von Tarantino.info, Spaghetti-Western.net, GrindhouseDatabase.com, Robert-Rodriguez.info und FuriousCinema.com