The Void

Sheriff Carters gemütliche Nachtschicht endet jäh, als ihm aus dem Wald ein blutender Mann vor das Auto rennt. Umgehend bringt Carter den Verletzten ins naheliegende Krankenhaus, doch damit tritt er ungewollt eine höllische Lawine los. Zuerst tauchen zwei mysteriöse Jäger auf, die dem Unbekannten nach dem Leben trachten. Aber schon bald sieht sich die illustre Schar von Patienten und Angestellten einem viel größeren Problem gegenüber: Niemand kann das Krankenhaus verlassen, denn draußen versammelt sich eine Messer schwingende Horde von in weißen Roben gekleideten Gestalten, die jeden Fluchtversuch vereiteln. Und als dann drinnen die ersten Opfer zu ekelerregenden Monstern mutieren, müssen die Überlebenden erkennen, dass sich das Tor zur Hölle zu öffnen beginnt … (Ascot Elite)

Auf der Seite von Effekten und Stil, ist The Void ein Beispiel für all jene Filmemacher, die sich sagen, „fix it in post-production“ und nur CGI-Blut anstelle von tatsächlichem Sirup gemischt mit was auch immer verwenden wollen. Es handelt sich um eine oft groteske Darstellung dessen, was man mit Gummi und/oder Latex und Phantasie so alles machen kann. Doch ist es die phantasievollste Anwendung von praktischen Effekten? Vielleicht nicht, denn die Beleuchtung wird oft dazu gezwungen, dem Zuschauer die Kreaturen, Monster und Tentakel so zu präsentieren, so dass diese gerade real genug wirken, ohne gefälscht rüberzukommen. Weiterhin gibt es einige hinreißende Entscheidungen in Richtung Regie und Atmosphäre – wie man zum ersten Mal beim Bewusstseinskontroll-Aspekt der Krankenschwester mit Skalpell bemerken kann, sowie dem Gesicht, das ziemlich heruntergerissen gezeigt wird, was spannend und ekelhaft zugleich daherkommt. Die Regisseure waren fleißig, wenn es um die Effekte geht, jedoch waren sie leider faul, als es an der Zeit war, ein Drehbuch in einen Film zu verwandeln. Die Charaktere und die Handlung, die für The Void aufgekocht werden, sind leider nur halbgar, während den Schauspielern, wenn auch nicht unbedingt schlecht, nicht genügend Substanz gegeben wird, um sich einer Herausforderung stellen zu können, die ihnen etwas mehr zu tun gibt als das, was ihre eindimensionalen Figuren zu bieten haben. Der Aufbau stützt sich auf Das Ding aus einer anderen Welt, gewürzt mit ein wenig Die Nacht der lebenden Toten und verfeinert mit einer Menge Lovecraft, da ein kleiner Provinz-Polizist, zusammen mit ein paar Einheimischen (einschließlich der schwangeren Frau des Polizisten), in einem Krankenhaus eingesperrt ist, als seltsame, weiße Kapuzenfiguren mit einigen noch seltsameren Fähigkeiten (die manchmal irgendwie erklärt werden, an anderer Stelle allerdings meistens nicht) auftauchen. Das Ganze entwickelt sich zu einer Art Belagerungsfilm, in dem sich die Protagonisten langsam in dunklen Gängen bewegen und/oder in dunkle Keller hinuntersteigen, wobei das schwangere Mädchen jeden Augenblick gebären könnte. Außerdem, kann es sein, dass ein interdimensionales Portal irgendeine Rolle spielt?

Dieser Film wurde von Leuten gemacht, die eindeutig ihre Einflüsse lieben (und vielleicht auch eine gute Menge an Kraut, vor sowie während des Skriptschreibevorganges, geräuchert haben), doch es ist ihnen nicht gelungen sympathische Charaktere zu kreieren, mit denen man mitfiebern kann. Hier halten die Protagonisten nicht zusammen, nein sie handeln egoistisch, womit sie einander eher schaden, als sich gegenseitig zu unterstützen. Noch miesere Arbeit als bei den Charakteren wurde bei der Präsentation der Mythologie geleistet und wie diese dem Zuschauer verkauft werden soll. Eine Fülle an Symbolik ist vorhanden, wie zum Beispiel diese Dreiecke, Einstellungen von dunkel-ominösen Wolken am Himmel und offensichtlich diese seltsame interdimensionale Angelegenheit. Allerdings ist man dazu angehalten sich all dies weitgehend selbst zusammen zu reimen. Wer ohne Erwartungen an The Void herangeht, kann sich von einer Vision beeindrucken lassen, die nicht von einem Franchise oder einem großen Studio beeinflusst wurde. Der Streifen hat seine Momente, aber leider ist Vieles humorlos und ohne Charme geblieben, was man sehr viel besser hätte machen können. Einen Blick ist The Void jedoch auf jeden Fall wert, denn man kann sich, trotz der oben genannten Defizite, über weite Strecken gut unterhalten fühlen.

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  • Darsteller: Aaron Poole, Natalie Brown, Kenneth Welsh
  • Regisseur(e): Steven Kostanski, Jeremy Gillespie
  • Format: Widescreen
  • Sprache: Deutsch (DTS-HD 5.1), Englisch (DTS-HD 5.1)
  • Untertitel: Deutsch
  • Bildseitenformat: 2.39:1
  • FSK: Freigegeben ab 16 Jahren
  • Studio: Ascot Elite Home Entertainment (Vertrieb Universum Film)
  • Produktionsjahr: 2016
  • Spieldauer: 91 Minuten

Diese BluRay sowie das Bildmaterial wurde uns freundlicherweise von Ascot Elite zur Verfügung gestellt.

Bluntwolf

Bluntwolf ist ein Filmliebhaber aus der goldenen Mitte Deutschlands. Sein Spezialgebiet ist das italienische Kino der 60er bis 80er Jahre, insbesondere Italowestern, Giallo und Polizio. Er ist der Chefredakteur von Nischenkino und gehört dem Redaktionsteam der Spaghetti-Western Database an.

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