Gandhi

Mohandas Karamchand „Mohatma“ Gandhi führte Indien durch friedlichen Widerstand damals in die Unabhängigkeit. Damit wurde er für Millionen Menschen zum Idol. Seine Überzeugungskraft war es, die der Kolonialherrschaft der Briten den Atem entzog und Geschichte machte. Doch dieser Wandel war kein Kinderspiel, wie der Film von 1982 eindrucksvoll zu schildern weiß. So fallen bei einem Massaker 1516 Männer, Frauen und Kinder den Kugeln des britischen Militärs zum Opfer. Später, als de Unabhängigkeit besiegelt ist, ist längst allen klar dass die religiöse Spaltung des Landes kaum aufzuhalten ist. Gandhi war seiner Zeit zu weit voraus, der Hass zwischen Hindus und Muslimen erreichte in blutigen Auseinandersetzungen kurz vor Gandhi Tod seinen Höhepunkt, und ist Grund dafür, dass es heute drei Nationalstaaten gibt, die auf das Kolonialerbe folgten: Indien, Bangladesh und Pakistan.

He offered the world a way out of madness. But he doesn’t see it. And neither does the world.

[amazon_link asins=’B001MYXFS2′ template=’ProductAdRight‘ store=’nischenkino-21′ marketplace=’DE‘ link_id=’9a44b5a5-e638-11e6-bd21-3b1c81288ca1′]Trotz der Laufzeit von über drei Stunden wirkt der preisgekrönte Film von Richard Attenborough (The Sand Pebbles) fast kurzweilig, die Bilder sind subtil aber überwältigend, und die Geschichte mitreissend. Ich bin mir sicher dass man auch einen kürzeren Film darüber hätte machen können, aber warum? Acht Oscars, darunter den für Ben Kingsley, sind mindestens verdient, auch wenn der Film nicht mehr so ganz die Kraft entfalten kann die er damals vermochte. Vielleicht liegt das auch an der Länge. Versteckt in den über drei Stunden Melodram sind großartige kleine Gastauftritte von Martin Sheen (Apocalypse Now), Candice Bergen (Das Wiegenlied vom Totschlag) oder Daniel Day Lewis (The Last of the Mohicans). Ein nach wie vor aktueller Film und ein wichtiges Lehrstück der Geschichte. Aktuell beispielsweise bei Netflix zu sehen.