Masquerade – ein teuflischer Coup

Mascarade (Masquerade) ist ein französischer Thriller aus dem Jahr 2022.

Der ahnungslose Immobilienmakler Simon (François Cluzet) verscherzt es sich mit den Reichen und Mächtigen von Nizza. Ehe er sich versieht, bezirzt ihn eine scheinbar ahnungslose Engländerin namens Margot (Marine Vacth), ihrerseits von der Männerwelt enttäuscht und auf der Suche nach einem Aufstieg im Leben, in die er sich prompt verliebt und mit ihr eine Affaire eingeht. Dahinter steckt jedoch Adrien (Pierre Niney) der für den alternden Filmstar Martha (Isabelle Adjani) sozusagen als bezahlter Inhouse-Lover arbeitet. Er lernte Margot auf einer Party kennen und die beiden verlieben sich. Es entsteht der Plan, Simon über die Finte mit Margot aus zu nehmen….. der Betrug nimmt jedoch unvorhergesehene Wendungen.

Mascarade

Ich muss sagen, ab der Hälfte verlor ich den Respekt vor dem Film. Er ist ab dann doch sehr vorhersehbar, dreht sich überlang im Kreis und hat am Ende wenig zu sagen und auch wenig zu bieten. Der Film ist nicht spannend genug, nicht sozialkritisch genug, nicht sexy, brutal oder kontrovers genug und er ist auch einfach nicht gut genug. Niney, ach hör mir doch auf. Adjani, hinter lauter Schönheits-OP kaum zu erkennen, Cluzet total verschwendet und Vacth hätte tatsächlich in einem Film mit etwas mehr Eiern mehr Schaden anrichten können.

Mascarade

Nicolas Bedos, dessen recht witzige Serie Alphonse gerade auf Amazon zu bestaunen ist und der sich für die blasse OSS117 Remake-Fortsetzung From Africa with Love verantwortlich zeigte, schuf hier einen recht ausgeklügelten, aber letztlich etwas überfrachteten und belanglosen Thriller. Der Plot ist nicht, wie die Werbung sagt, wirklich „raffiniert“, und die Wendungen auch nicht überraschend. Mit Agatha Christie-ähnlichen Vorbildern hat das hier nichts zu tun, und auch mit Erotik-Thrillern der 90er nicht, der Film hier ist prüder als durchschnittliche Ami-Ware. Noch ärger, es ist in der Werbung auch die Rede von einer „düsteren Krimikomödie“. Nun, der Film ist weder düster noch eine Komödie, und in Cannes haben sich die Leute sicher gelangweilt.

Mascarade

Masquerade ist aber letztens doch herzensgut, turbulent, mit super Schauwerten und einer wilden Geschichte gesegnet. Das heißt, man kann ihn als abendliche Unterhaltung recht plausibel nebenher rauschen lassen, aber so richtig hochwertig, packend oder zufriedenstellend wird er nicht. Dafür sind die Kernelemente zu sehr Cliché, die Charaktere zu blasé und die Story zu Oh-je, um irgend wen damit vorm Ofen hervor zu locken. Sorry Nicolas, aber mehr als eine Tankstellen-Schnulzenroman-Verfilmung ist es im Ergebnis halt leider nicht.

Mascarade

Die Bluray von Plaion Pictures bietet ein sehr gutes Bild. Das Setting kommt sehr gut zur Geltung und für einen neuen Film kann sich das sehen lassen. Insgesamt sehr hell wegen des Settings, so punktet das Bild doch auch mit soliden Kontrasten und auch Schwarzwerten. Der Ton liegt im Original (getestet) und in deiner deutschen Synchronisation je in 5.1 Raumklang vor, aber davon sollte man sich nicht viel erwarten. Dabei sind optionale deutsche Untertitel Viele Extras gibt es nicht, sondern nur drei kurze Making-Of Clips (je nur 1-2 Minuten lang) die viele Aufnahmen vom Dreh und Interview-Ausschnitte beinhalten, sowie den Teaser/Trailer.

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Mascarade BluRay
Die Bluray wurde uns zur Verfügung gestellt.

Sebastian

Gründer und Inhaber von Nischenkino. Gründer von Tarantino.info, Spaghetti-Western.net, GrindhouseDatabase.com, Robert-Rodriguez.info und FuriousCinema.com

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