Prince of the City

Prince of the City

Prince of the City ist ein Krimithriller von Sidney Lumet aus dem Jahr 1981.

Der New Yorker Cop Ciello (Treat Williams) arbeitet im Drogendezernat. Er und seine Kollegen haben viele Ermittlungserfolge vorzuweisen, haben ein Netz an Informanten … und sie sichern sich selbst auch ab. Doch er hat es zunehmend satt mit welchen Methoden sie vorgehen, und wie die Kable aus Bezirksanwälten, Anklägern, Richtern und Cops sich gegenseitig die Bälle zuspielt. Er stimmt zu, dem Ermittler des US Justizministeriums zu helfen, dem korrupten Treiben ein Ende zu setzen. Seine engeren Freunde will er dabei aber nicht ausliefern müssen, eine Gratwanderung. Die Zusammenarbeit mit dem Ermittler fördert ein noch viel größeres Ausmaß an Korruption hervor als zunächst gedacht, und er ist Teil davon….

Prince of the City

Sidney Lumet (Serpico, Network) verfilmt hier Robert Daleys Bestseller, der zu Ende auch Verbindungen zu The French Connection aufweist (aber von der Art her wenig mit Friedkins Film gemein hat). Es ist ein schonungsloser, spannender und qualvoller Ausflug in die Abgründe des New Yorker Krimi-Universums. Ein Sumpf aus korrupten Cops, korrupten Staatsanwälten, korrupten Richtern, Politikern und Drogendealern. Es ist ein detailverliebter, viel zu langer Film obendrein.

Treat Williams (drei Jahre später in Es war einmal in Amerika zu sehen) darf sich in dem Film richtig ausleben. Ich kenne die Filmografie des Schauspielers nicht gut genug, aber die Vermutung liegt nahe dass es möglicherweise eine seiner besten Performances ist – für diesen Film jedenfalls tragend, und rettend. Auch sonst ist der Film sehr gut gespielt. Das erinnert ein wenig an The Wire: hoher Grad an Realismus, sehr viele Details, sehr viele Charaktere, weniger Protagonisten. Dabei sieht man aber in Nebenrollen (aus denen der Film quasi besteht) diverse bekannte Gesichter alle Nase lang, darunter Namen wie Jerry Orbach, Lane Smith, Lance Henriksen, Cynthia Nixon (schenbar, habe sie nicht erkannt im Film).

Prince of the City

Prince of the City ist jedoch nicht annähernd so sozialkritisch und politisch wie die genannte Krimiserie. Lumet interessiert sich hier viel mehr dafür, was die Geschehnisse mit Ciello machen. Der kommt zur Erkenntnis, was sie als Drogenermittler mit ihren Methoden anrichten und welche Rolle sie selbst spielen im großen Spiel, und aber auch wie weit der Einfluss der Unterwelt reicht und bis in welche Kreise das alles Teil eines abgekarterten Spiels ist, bei dem Schuld so verteilt ist, dass das System quasi sich selbst trägt. Der Film unterhält gut, fasziniert, aber wirkt auch ein bisschen zu überladen. Teilweise ist er auch etwas rassistisch und aus der Zeit gefallen, das wirft auch kein gutes Licht auf die Figuren.

Prince of the City

Plaion Pictures bringt den Film auf BluRay. Das Bild sieht recht gut aus, mit lebhaften Farben, guten Kontrasten und einem recht sauberen Gesamterscheinen. Allerdings ist es teilweise auch recht weich. Es schwächelt zudem immer dann wenn Text im Bild zu sehen ist. Das sind aber kleine Beschwerden, im großen und ganzen eine großartige Präsentation des Films.

Der Ton (deutsche Synchronfassung dabei, englisches Original getestet) klingt sehr gut. Dazu gibt es wahlweise deutsche oder englische Untertitel. Extras sind neben Trailer und einer Galerie keine auf der Film-Disc. Auf der Bonus Disc (die mir nicht zur Verfügung steht) gibt es allerdings noch die Doku „Prince of the City – Die wahre Geschichte“, ein Interview mit Sidney Lumet und das Mediabook enthält auch noch ein Booklet mit Texten von Stefan Jung.

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Prince of the City
Die BluRay wurde uns zur Verfügung gestellt.

Sebastian

Gründer und Inhaber von Nischenkino. Gründer von Tarantino.info, Spaghetti-Western.net, GrindhouseDatabase.com, Robert-Rodriguez.info und FuriousCinema.com

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