Die Ranger / Rangers: attacco ora X / Rangers Attack at Hour X

VHS – Edition

Der Zweite Weltkrieg geht in seine erschütternde Endphase. Deutschland steht mit dem Rücken zur Wand. Aber noch immer haben die Machthaber im Führerbunker nicht aufgehört, vom „Endsieg“ zu träumen. Ein gefährlicher Traum, der durch erste erfolgreich verlaufende Experimente bei der Entwicklung einer Atombombe gestärkt wird. Tief in den Wäldern um Frankfurt arbeiten die Wissenschaftler an dieser furchtbaren Waffe, die das „Tausendjährige Reich“ endgültig sichern soll. Doch die Geheimdienste der Alliierten kennen die Pläne…

Der Geheimdienst der Streitkräfte hat ein wichtiges Labor tief im feindlichen Gebiet entdeckt, das zerstört werden muss. Allerdings wäre es zu schwierig und gefährlich den Auftrag von einem gesamten Team ausführen zu lassen. Stattdessen wird also Major Higginson (Dale Cummings) von den Special Forces losgeschickt, der sich in der Nähe eines Kriegsgefangenenlagers, in dem sich auch Army Rangers befinden, festnehmen lassen soll. Alles läuft nach Plan und Higginson wird in diesem Lager inhaftiert, doch die älteren Gefangenen verdächtigen ihn zunächst, ein deutscher Spion zu sein, weswegen er aufgrund ihres Verdachts beinahe aufgehängt wird. Doch auch nachdem er seine Mitgefangenen von seiner wahren Identität überzeugen konnte und seine Mission dargelegt hat, gibt es noch immer Probleme, da die Gefangenen kurz vorm Abschluss eines Tunnelbaus stehen und sie ihre Pläne für diese gefährliche Mission nicht gerne aussetzen möchten.

Die Ranger recycelt zwar eine Vielzahl von Ideen aus besseren Kriegsfilmen, versteht es allerdings blendend diese auf unterhaltsame Art und Weise in den Film zu integrieren. Folglich beginnt der Streifen mit einem Teil aus The Secret War of Harry Frigg (Der Etappenheld, 1968), sodass Major Higginson absichtlich gefasst werden kann, um in einem bestimmten Gefangenenlager untergebracht zu werden. Dies fügt sich an einen Teil aus Von Ryan‘s Express (Colonel von Ryans Express, 1965) an, in dem der britische Oberst Davenport nicht auf die Ankunft eines „Yankee“ scharf ist, der seinen Vorgesetzter repräsentiert. Danach zitiert Die Ranger im Grunde so ziemlich jeden Kriegsgefangenenfilm, in dem Fluchtversuche stattfinden. Man einige sich also auf The Great Escape (Gesprengte Ketten, 1963), wovon recht schnell zu einem „Men-on-a-Mission-Movie“ gewechselt wird, wie zum Beispiel The Dirty Dozen (Das dreckige Dutzend, 1967). Doch obwohl hier bestens bekannte Plot-Elemente aufgegriffen werden, gelingt es Regisseur Roberto Bianchi Montero diese auf so anständige Weise zusammen zu setzen, so dass ein unterhaltsamer Kriegsfilm dabei herausgekommen ist.

Unglücklicherweise bleibt von Die Ranger, wenn man mal von der recht gut zusammengestellten (aber geklauten) Handlung absieht, nicht mehr als einer dieser typischen italienischen Kriegsfilme aus den 60ern und 70ern übrig. Was (meistens) schlechte Synchronisation, viele Stock-Charaktere, routinemäßige Kameraarbeit und viel Stock-Footage bedeutet. Das wertet den Flick schon ein wenig ab, doch zum Glück handelt es sich nicht um einen der schwächsten dieser Art von Film. Die Ranger profitiert hauptsächlich von Dale Cummings, der Major Higginson zu einem Kriegshelden werden lässt, mit dem man sich identifizieren kann. Die restliche Besetzung weiß allerdings auch zu überzeugen, während sie solche Namen wie Franco Ressel, Luciano Catenacci und Mimmo Palmara aufzuweisen hat.

Fazit: Alles läuft darauf hinaus, dass Die Ranger stark von anderen Kriegsfilmen klaut und gleichzeitig das Aussehen und die Tiefe eines typischen italienischen Kriegsfilms aus den späten 60ern und frühen 70ern innehat. Allerdings gestaltet sich dieser Streifen hier um einiges unterhaltsamer und viel besser, als die meisten dieser italienischen Kriegsfilme.

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  • Bildformat: „Vollbild 4:3“
  • Medium: „VHS“
  • Spielzeit: „ca. 86 Minuten“
  • Sprache: „Deutsch“
  • TV-Norm: „Pal“
  • Zustand: „Ungekürzte Fassung – sehr guter Zustand – Einleger“
  • FSK: „16“
  • Tonformat Analog: „Mono“

Bluntwolf

Bluntwolf ist ein Filmliebhaber aus der goldenen Mitte Deutschlands. Sein Spezialgebiet ist das italienische Kino der 60er bis 80er Jahre, insbesondere Italowestern, Giallo und Polizio. Er ist der Chefredakteur von Nischenkino und gehört dem Redaktionsteam der Spaghetti-Western Database an.

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