Trommeln des Todes (Apache Drums)

Trommeln des Todes

Apache Drums ist ein Universal Western von Hugo Fregonese aus dem Jahr 1951.

Sam Leeds (Stephen McNally), seines Zeichens Spieler und nicht die ehrlichste Haut im Westen, verscherzt es sich mit den Bewohnern der Stadt, wird von Bürgermeister Joe Madden (Willard Parker) quasi verbannt, und wird auch von Sally (Coleen Gray) abgewiesen, die ihm klar macht, dass sie sich einen aufrichtigen, ehrlichen Mann wünscht. Auf dem Weg in eine bessere Zukunft wird Leeds Zeuge von brutalen Überfällen der Apachen, die wohl auf dem Kriegspfad sind. Mit Müh und Not kann er sich retten und macht zurück in die Stadt. Doch dort will seinen Warnungen niemand Glauben schenken…. bis es zu spät ist. Apachen überfallen und belagern die Stadt und verseuchen das Wasser. Die Bürger, angeführt von Joe und Sam, verschanzen sich in der Kirche und harren aus, bis die Armee kommt…..

Trommeln des Todes

Der Film ist erstmal nicht großartig bekannt oder bemerkenswert. Doch Fans werden bei Hugo Fregonese, für den Apache Drums der fünfte Film oder so war, erstmal hellhörig werden. Der Argentinier dreht auch den etwas überambitionierten pseudo-Italowestern Die Verfluchten der Pampas in Argentinien mit dem deutschen Kameramann Dieter Gaebler und zwar in 70mm (s. meine Besprechung von damals als hierzulande die BluRay erschien). Fregonese war auch der Regisseur der US-Version von Marco Polo (der Verfilmung von 1962 mit Rory Calhoun) und von Old Shatterhand. Er verstarb 1987. Als Hauptdarsteller konnte Stephen McNally (u.a. No Way Out, Requiem for a Gunfighter oder A Bullet is Waiting) verpflichtet werden, den ich nicht für den größten Charmebolzen halte, hier aber gut zur Figur passt. Diese entstammt einer Romanvorlage. Der Film war die letzte Produktion von Val Lewton (Cat People).

Trommeln des Todes

Apache Drums punktet mit einem recht dramatischen Finale am Ende eines etwas beklemmenden, auf nur wenige Locations reduzierten, Spiels, das sich in seinen nur 75 Minuten an einer komplexen Dreecksbeziehung (Sam, Joe, Sally) ebenso abarbeitet wie der Frage, ob ein charakterschwacher Mann sich in einer Krisensituation beweisen kann und damit das Mädchen abbekommen darf. Dabei darf nicht fehlen eine Aura von Klaustrophobie, als die (hier im Film allesamt als aufrechte fromme Bürger dargestellten) Städter sich in der Kirchen verschanzen (wo sonst) um die „Wilden“ abzuwehren. Interessant nebenbei bemerkt, dass Sam nicht der einzige ist, dessen Wertekompass von den Entwicklungen des Films beinflusst wird, auch der Dorfpfarrer muss letztlich zur Waffe greifen einserseits, und andererseits lernt er, dass die Apachen keine glaubenlosen Wilden sind….

Trommeln des Todes

Etwas schlecht gealtert natürlich ist die Darstellung der Apachen, die hier zudem fließndes modernes mexikanisches Spanisch sprechen, und das unterschwellige Motiv des Films, eingerahmt durch die fragwürdigen Einführungstexttafeln, dass die hungrigen Apachen über die friedfertigen unschuldigen Menschen herfallen. Die hier natürlich alle recht fromm sind, die Apachen als Wilde abtun und in unfruchtbaren kleinen Nestern mitten in der trostlosen Wueste ein gutes Leben zu haben scheinen, aber gut wer setzt schon auf Realismus bei so einem Film. Interessanter ist ja die Entwicklung des Sam der aufgrund seiner Unehrlichkeit zunächst weder die Frau bekommt die er liebt, noch darf er in dem Dorf bleiben, er wird geschasst, doch kann sich am Ende durch gute Taten behaupten und lernt auch, dass er als Aufrichtiger dann auch das Mädchen haben kann, wie oben schon erwähnt. Also am Ende ein Happy End, auch wenn die Stadt verbrannt, und unzählige Apachen tot im Sand liegen.

Trommeln des Todes

Die BluRay von Explosive Media bietet ziemlich solides Bild für einen alten Schinken wie diesen. Wie so oft variiert das Bild hier zudem stark zwischen den etwas schlechter erhaltenen Außenszenen (oft 2nd Unit Shots) oder Totalen und den etwas sauberer geframten und ausgeleuchteten, im Studio gedrehten Innenaufnahmen oder Nahaufnahmen. Grundsätzlich total okay das ganze. Auch der Ton (Englisch getestet, auch die deutsche Synchronfassung liegt bei, Untertitel in beiden Sprachen) klingt solide, auch wenn in etwas lauten oder schrillen Momenten sich die Ohren nicht so sehr freuen. Extras sind außer Bildern keine an Bord.

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Apache Drums
Die BluRay wurde uns zur Verfügung gestellt.

Sebastian

Gründer und Inhaber von Nischenkino. Gründer von Tarantino.info, Spaghetti-Western.net, GrindhouseDatabase.com, Robert-Rodriguez.info und FuriousCinema.com

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