Un Conde / Ein Bulle sieht Rot
Barbesitzer Roger Dassa mag saubere Geschäfte und verweigert dem mächtigsten Drogenboss Frankreichs die Zusammenarbeit. Da ein Nein in der kriminellen Unterwelt nicht akzeptiert wird, schickt ihm der „Mandarin“ seine Schläger auf den Hals, die ihn kurzerhand vom Dach eines Parkhauses werfen. Nach Dassas Tod übernimmt seine Schwester Hélène die Geschäfte und erhält prompt Besuch der gefürchteten Handlanger. Als auch sie sich weigert, der französischen Mafia beim Verkauf der Drogen zu helfen, prügeln sie die Schläger bewusstlos und verwüsten die Bar. Dan Rover und Viletti, zwei alte Freunde von Dassa, wollen sich für den Tod ihres Freundes und die Attacke auf dessen Schwester auf altmodische Art revanchieren und statten dem Mandarin einen blutigen und bleihaltigen Besuch ab. Auf ihrer Flucht kreuzen sie die Wege der beiden Polizisten Barnero und Favenin. Die Begegnung von Gut und Böse endet für Barnero tödlich und in Favenin brennen die Sicherungen durch. Angetrieben von blinder Wut nach Rache begibt er sich im Alleingang auf die Suche nach den Mördern seines Freundes und schreckt dabei auch vor drastischen Methoden wie Mord, Folter und Falschaussagen nicht mehr zurück. (Motion Picture)
Bei Yves Boisset’s „Un Condé“ handelt es sich um einen Polizei-Thriller, der unangenehme Fragen darüber aufwirft wie weit „Deine Helfer und Beschützer“ gehen können/dürfen, um unter den kriminellen Elementen der Gesellschaft aufzuräumen. Inspector Favenin (Michel Bouquet) geht zweifellos zu weit. Als sein idealistischer aber ineffektiver Partner bei der Verfolgung (die Favenin selbst initiiert hat) zweier „Auftragsmörder“ erschossen wird schwört der verbitterte „Bulle“ Rache. Schon bald muss er wieder einmal feststellen, dass ihn konventionelle Polizeimethoden bei seinem Vorhaben nicht weiterbringen und beschließt die Sache diesmal in seine eigenen Hände mit seinen ganz eigenen Methoden zu nehmen. Auf der Suche nach den Mördern räumt er ordentlich unter den „Henchmen“ des örtlichen Gangsterbosses Der Mandarin auf und schreckt dabei auch nicht vor Erpressung, Folter und Mord zurück. Bis dahin kann man sein Handeln noch einigermaßen nachvollziehen, da er die Gangster, die vorher u.a. eine wehrlose Frau brutal zusammengeschlagen haben, einfach nur mit deren eigener Vorgehensweise bearbeitet. Doch als sich sein rücksichtsloses Verlangen nach Rache auch auf die eher sympathischen Charaktere des Films überträgt und er dabei z.B. einen Familienvater vor den Augen seines kleinen Sohnes verprügelt, sieht man sich schon gezwungen das Handeln des „Bullen“ in Frage zu stellen.
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