Virtuality
Peter Berg ist vielen durch teure Hollywood Blockbuster bekannt. Doch er hat bis vor einigen Jahren auch noch jede Menge obskure Sachen gemacht, was nicht heißt dass die aktuellen Blockbuster alle wirklich gut sind (im Gegenteil). Virtuality ist ein kanadischer TV Film der auf Heimkino aktuell auf der Erfolgswelle von Nikolaj Coster-Waldau reitet, der (nicht unbedingt erst) seit Game of Thrones steil Karriere macht.
Es geht um ein Raumschiff, dass ins All geschickt wird um ein fernes Sonnensystem zu erkunden. Finanziert wird die Reise dadurch, das ganze als Reality-TV auf der Erde auszustrahlen. Die Erde ist jedoch seit dem Start der Mission in einer Abwärtsspirale an Klimakatastrophen, so dass die Mission auch zu einer Art letzte Chance für die Erde gewertet wird, einen anderen bewohnbaren Planeten zu finden. Damit die Crew die Reisezeit besser verkraftet, gibt es Virtual Reality Systeme, deren Welten sich die Mitglieder jeweils selbst gestalten können. Gleichsam der letzte Ort an Privatsphäre auf dem Schiff. Während der Kapitän (Coster-Waldau) entscheidet ob das Schiff trotz diverser Problemchen den Quantensprung antreten soll, geschehen seltsame Dinge in den virtuellen Welten der Crew-Mitglieder….
Der Film erschien als Pilotfilm einer gleichnamigen Serie auf dem Sender Fox, doch die Serie erhielt kein grünes Licht. Ein nicht ganz unähnliches Schicksal erfuhr auch die Serie Defying Gravity, diese wurde nach einer Staffel eingestellt (hatte aber viel mehr Qualitäten als Virtuality). Man kann es dem Sender insgesamt nicht ganz verübeln, denn die Schwächen sind recht offensichtlich, und es wäre ein schlechter Start in eine Serie gewesen, vor allem da man wirklich sehr viel Material in diese erste Folge gequetscht hätte.
Peter Berg ist unter anderem für den recht guten Lone Survivor bekannt, sowie das grottige Battleship, oder den 90er Klassiker Very Bad Things. Coster-Waldau kennt man vor allem aus Game of Thrones, oder zum Beispiel die kürzlich in Deutschland gezeigte Geschichte „Zweite Chance“. Der Däne ist international recht umtriebig.
Die BluRay sieht gut aus, wenn man in Betracht zieht, dass der Film einen nicht extrem hochwertigen TV-Look hat. Hinzu kommen einige Interviews mit den Darstellern sowie ein Blick hinter die Kulissen. Zusammen mit den Sprachoptionen alles in allem ein ordentliches Paket.
Insgesamt ein interessanter Eintrag in Bergs Filmographie und ein Beispiel dafür, wie TV Serien hoppen oder floppen. Die Idee hatte durchaus Potential, aber es handelte sich nicht um ein völlig originelles Sujet, und die Umsetzung war auch für Berger eher mau. Schade vor allem um Coster-Waldau, der hier eine Serie für sich haben hätte können, und auch einige Nebencharaktere, allen voran Rika, gespielt von Sienna Guillory, versprachen die Serie interessant zu machen, denn die verschiedenen Beziehungen, Verstrickungen und Motive der Menschen an Bord stellten einen durchaus heiklen Mix dar.
Diese BluRay wurde uns von Koch Media zur Verfügung gestellt.
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