Thanksgiving

Thanksgiving

Thanksgiving ist ein Slasher-Horror-Film von Eli Roth aus dem Jahr 2023 und zudem eine Spielfilmadaption seines gleichnamigen Fake-Trailers von 2007 mit dem gleichen Titel, der Bestandteil des Rodriguez/Tarantino-Filmprojekts Grindhouse war.

Ein Jahr nachdem es beim Ansturm auf einen Supermarkt an Thanksgiving in Plymouth, Massachusetts Tote und Verletzte gab, taucht ein Killer auf und macht Jagd auf alle die involviert waren – im Pilgerkostüm und Maske. Der Sheriff (Patrick Dempsey) und die Gruppe an Freunden rund um Jess (Nell Verlaque) versucht, dem Thanksgiving-Schlitzer zu entkommen oder ihn zu stoppen….

Thanksgiving

Tja was soll man sagen, verraten kann man ja auch nicht viel. Es ist letztlich genau das Gegenteil von Etikettenschwindel: man bekommt hier exakt das was versprochen und erwartet wird. Ein maskierter Killer schlitzt am traditionellen Thanksgiving-Feiertag Leute auf, und er muss gestoppt werden. Originell ist das natürlich nur begrenzt, handelt es sich doch auch nur um eine Variation der Scream Franchise, die wiederum Amalgam sämtlicher Traditions-Slasher ist von Halloween bis Maniac. Aber man muss es Eli Roth (Cabin Fever) lassen. Der Film ist ehrlich, effektiv und handwerklich sauber umgesetzt. Er punktet mit originellen Effekten und Ideen und vermag letztlich zu unterhalten. Die Besetzung ist dabei durchwachsen: neben altgedienten Mimen kommen neue Namen die man vermutlich nur kennt wenn man irgendwie 12 ist und bei TikTok unterwegs ist, aber das schadet der Sache ja nicht.

Thanksgiving

Thanksgiving wartet aber auch, wie soll man es vom Regisseur anders erwarten, mit vielen ekelhaften Splattereffekten auf, von Anfang bis Ende. Für manche ist das die wichtigste Zutat, aber Gore-Nerds sollten Verständnis dafür haben das manche Zuschauende das auch hochgradig eklig finden, und mit Horror hat das auch nix zu tun. Immerhin ist es nicht konstant stumpf brutal, der Film ist voller kleiner Katz-und-Maus-Spielchen, Atmosphäre und Slow-Burns (hust). Die Frage ist natürlich auch, wie viele seiner ursprünglichen Trailer-Ideen finden sich im Film wieder: die wichtigsten ja durchaus, die Sache mit dem Trampolin beispielsweise, oder die ein oder andere erinnernswerte Dialogzeile.

Übrigens sind damit von vier Fake Trailern aus Grindhouse zwei verfilmt (der andere ist Machete), hinzu kommt der Film Hobo with a Shotgun, dessen Trailer Teil eines Gewinnspiels war – der Film erschien aber ebenfalls bereits. Ob man „Don’t“ oder „Werewolf Women of the SS“ je auf der Leinwand zu sehen bekommt ist weiterhin fraglich. Kurzum, Thanksgiving ist ganz in Ordnung, aber nicht wirklich irgendwie bahnbrechend – und manchen vielleicht zu eklig. Es fehlt ihm auch ein wenig von dem Charme, den sein Fake Trailer angedeutet hatte.

Thanksgiving

Die Bluray von Sony (Vertrieb: Plaion Pictures) hatte sich etwas verzögert, da es einen zweiten Anlauf bei der FSK benötigte, um uncut in den Handel zu kommen. Das Bild sieht gut aus. Neuer Film, neues Bild, insgesamt total in Ordnung, aber auch kein 4K in diesem Fall. Der Ton (Englisch getestet) klingt ebenfalls total in Ordnung, haut aber niemanden um. Sehr löblich die Auswahl: Deutsch, Französisch, Englisch oder Spanisch DTS HD MA 5.1, Englische Audiodeskription oder Türkisch 5.1. Hinzu kommen Untertitel auch Englisch, Englisch für Hörgeschädigte, Arabisch, Französisch, Deutsch, Portugiesisch, Spanisch oder Türkisch. So muss das sein.

Ein paar Extras sind dabei. Behind the Screams (4min) ist ein Behind-the-Scenes Featurette mit vielen Interviews und Aufnahmen vom Dreh das recht gut die Entstehung des Films skizziert, aber seltsamwerweise Grindhouse gar nicht erwähnt, als ob dieser Film es geschafft hätte ohne schon mal als Fake Trailer in einem Tarantinofilm weltberühmt geworden zu sein, naja die These kann man vertreten, aber es hier zu verschweigen ist schon steil. Gore Galore (3:30min) ist ein kleines Mini-Making-Of über die Splatter-Effekte. Outtakes (5min) ist ein recht gut gemachtest Outtake-Reel. Der Audiokommentar mit Eli Roth und Jeff Rendell ist sehr enthusiastisch, nerdy und informativ. Außerdem dabei sind ganze 14 nicht verwendete, alternative oder erweiterte Szenen. Massachusetts Movies: Eli and Jeff’s Early Films (mit oder ohne Kommentar) sind die zuhause bei Roths gedrehten Filme die schon im Making-Of kurz angeschnitten sind, das ist recht interessant als Hintergrund.

Wenn man sich die Extras vornimmt und Roth kennt wird man vermutlich verstehen dass er diesen Film vermutlich irgendwann gemacht hätte, Grindhouse hin oder her. Als wichtigen Zwischenschritt für den Film, seine Chancen gemacht zu werden, aber auch für Roths Karriere aber hätte er mehr Erwähnung verdient, und er hätte auch als Extra auf die BluRay gemüsst, aber ich kann auch verstehen wenn Sony hier eher die Strategie fährt, den Film auf eigenen Füßen stehen und für sich sprechen zu lassen.

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Thanksgiving
Die BluRay wurde uns zur Verfügung gestellt.

Sebastian

Gründer und Inhaber von Nischenkino. Gründer von Tarantino.info, Spaghetti-Western.net, GrindhouseDatabase.com, Robert-Rodriguez.info und FuriousCinema.com

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