Zombie – Bloody Demons / The Video Dead

Der Schriftsteller Henry Jordon bekommt eine unerwartete Lieferung. Es ist ein merkwürdig aussehender Fernsehapparat. Am Abend kann Henry der Neugierde nicht mehr wieder stehen und schaltet das Gerät an. Es läuft ein alter Horrorfilm, Zombies wandeln durch einen unheimlichen Wald. Die Fernbedienung funktioniert nicht und ein verrotteter Arm durchbricht das Glas des Bildschirms. Familie Blair hat ein neues Haus gekauft und da die Eltern sich noch im Urlaub amüsieren müssen die beiden Kinder Jeff und Zoe den Umzug alleine über die Bühne bringen. Sie ahnen nicht, dass in ihrem neuen Haus einst das Massaker an dem Schriftsteller stattfand. Beim Stöbern auf dem Dachboden entdeckt Jeff den verfluchten Fernseher und schaltet ihn ein. Es läuft der gleiche Film, „Zombie Bloody Demons“ und eine Horde fleischfressender Monster beginnt aus dem Schirm zu steigen. (ELEA-Medien)

Henry Jordan (Michael St. Michaels) ist ein Schriftsteller, der sich nicht an normale Arbeitszeiten hält und deshalb eines Morgens, noch tief schlafend, unsanft von seiner Türklingel geweckt wird. Die klingelnde Person ist hartnäckig, also wälzt sich Henry aus dem Bett und stolpert zur Haustür, wo zwei Lieferboten mit einer großen Kiste auf ihn warten. Das Seltsame dabei ist, dass Mr. Jordan nie etwas bestellt hat, doch da er das Paket nicht bezahlen muss, nimmt er es an und öffnet es. Es stellt sich heraus, dass es sich beim Inhalt um ein alt aussehendes Fernsehgerät handelt, seltsamerweise wurde ein Spiegel (mit der reflektierenden Seite nach innen) auf den Bildschirm geklebt. Da Henry niemals fernsieht, ist das TV-Gerät nutzlos für ihn. Allerdings schaltet es sich immer wieder von selbst ein.

Bis 1987 gab es in der VHS-Szene einen bestimmten Markt für Filme, die ausdrücklich produziert wurden, um direkt auf Video veröffentlicht zu werden. Obwohl viele Low-Budget-Werke es schafften, einige Tage oder sogar einige Wochen lang in einem Arthouse- oder Grindhouse-Kino zu laufen, gab es auch andere, bei denen es finanziell einfach nicht tragbar war, auf diese Art und Weise Interesse zu wecken. Für diese Fälle war ein interessant gestaltetes Cover die beste Möglichkeit, um Aufmerksamkeit erregen zu können. So kam es dann, dass das Cover der Video-Box von The Video Dead (der einen dieser direct-to-video Titel darstellt) einen Zombie zeigt, der bedrohlich aus einem Fernsehbildschirm auftaucht. Aus welchem Grund auch immer brannte sich dieses Bild in die Erinnerungen vieler angehender Filmfans ein.

Man könnte vermuten, dass Hideo Nakata dieses Cover irgendwann mal aufgefallen sein muss, bevor er The Ring im folgenden Jahrzehnt inszenierte. Allerdings gab es in den vergangenen Jahrzehnten keinen Mangel an Beispielen der Popkultur für Dinge, die aus dem Fernseher auftauchen. Also handelt es sich wahrscheinlich um einen Zufall, wobei der japanische Filmemacher mehr aus dem Konzept gemacht hat, als Regisseur Robert Scott, der hier nur einen Schritt weiter als ein Amateur war. Später sollte er eine erfolgreiche Karriere als Regieassistent haben, wobei er meistens fürs Fernsehen arbeitete. Obwohl der Streifen einfach nur aus Teilen zusammengesetzt worden ist, die im Laufe eines Jahres bei allen Gelegenheiten Cast und Crew zusammenbringen zu können, festgehalten wurden, hat er trotzdem seine Reize.

Der Streifen ist weder mit Blutgericht in Texas (1974), noch mit Tanz der Teufel (1981) zu vergleichen und ergibt auch kaum Sinn, wenn Mord und Totschlag ihren Lauf nehmen, doch irgendetwas hat diese extreme Low-Budget-Produktion an sich, was definitiv seinen Reiz für einen bestimmten Teil des potenziellen Publikums hat. In diesem Fall wurde der Plot während des Drehs erdacht, was verschiedene Sequenzen hervorgebracht hat, die bei einem besser finanzierten, höherkarätigen Werk nicht in Betracht gezogen worden wären. Man bezeichne es als eine Albtraumlogik, die die Stimmung beinahe, allerdings doch nicht vollkommen in eine regelrechte Komödie umwandelt (die Angriffe mit Haushaltsgeräten erinnern irgendwie deutlich an Gremlins – Kleine Monster).

Was die Handlung angeht: Nachdem Mr. Jordan von den Zombies aus dem alten Fernseher (der ohnehin an die falsche Adresse geliefert wurde) entledigt worden ist, ziehen drei Monate später zwei Teenager in Mr. Jones‘ Haus ein (ihre Eltern befinden sich noch im Ausland). Die ältere Schwester Zoe (Roxanna Augesen) hat einen Platz am lokalen College ergattern können, wo sie Aerobic (?!) studieren möchte, während ihr jüngerer Bruder Jeff (Rocky Duvall) noch zur Schule geht. Er interessiert sich sehr für seine neue Nachbarin April (Victoria Bastel), die er kennenlernt, als sie gerade mit ihrem Pudel spazieren geht. Nicht, dass das Hündchen lange überleben würde, solange sich ein Zombie im nahe gelegenen Wald aufhält. Eine spätabendliche Fernsehsession später schlurft eine Gruppe von Untoten in Jeffs Leben und beginnt damit die Einheimischen umzubringen. Komischerweise werden die Opfer nicht aufgefressen, sondern lediglich erwürgt. Ein weiteres Beispiel für Idiosynkrasie, das nur eine Indie-Produktion versteht hervor zu zaubern. Solche Szenen wie mit Jeff, der als Zombieköder mit einer Kettensäge bewaffnet an einem Baum hängt oder einem Zombie, der aufgeschnitten wird, um zu enthüllen, dass seine Eingeweide von Ratten befallen sind, stellen für diesen Flick nichts Ungewöhnliches dar, was für ihn von Vorteil ist, wenn schon nicht viel anderes.

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  • Seitenverhältnis : 16:9 – 1.77:1, 16:9 – 1.78:1
  • Alterseinstufung : Freigegeben ab 18 Jahren
  • Regisseur : Scott, Robert
  • Medienformat : Sonderausgabe
  • Laufzeit : 1 Stunde und 30 Minuten
  • Erscheinungstermin : 8. Juli 2016
  • Darsteller : Treadway, Patrick, Augesen, Roxanna, Bastel, Vickie, Duvall, Rocky, Farrow, Tisa
  • Sprache, : Deutsch (DTS 2.0), Englisch (DTS 2.0)
  • Studio : ELEA-Media

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Bluntwolf

Bluntwolf ist ein Filmliebhaber aus der goldenen Mitte Deutschlands. Sein Spezialgebiet ist das italienische Kino der 60er bis 80er Jahre, insbesondere Italowestern, Giallo und Polizio. Er ist der Chefredakteur von Nischenkino und gehört dem Redaktionsteam der Spaghetti-Western Database an.