The Hills Have Eyes 2 – Todestal der Wölfe

The Hills Have Eyes Part II

The Hills Have Eyes II ist ein Horrorfilm-Sequel von Wes Craven aus dem Jahr 1984.

Einige Zeit nach den grausamen Vorkommnissen in der Wüste sagt Bobby Carter (Robert Houston) seinen Freunden ab, mit den Motocross Bikes zu einem Rennen in die Wüste zu fahren. Er ist noch zu traumatisiert von dem Schicksal das seiner Familie dort zustieß. Mit den Kids ist letztlich Rachel (Janus Blythe), Sue (Penny Johnson Jerald), Roy (Kevin Spirtas), die blinde Cass (Tamara Stafford) und noch einige mehr. Die Bikes sind hinten in einem alten Schulbus abgesperrt und sie machen los. Doch als das Benzin ausgeht kommen sie auf die dumme Idee, eine Abkürzung zu nehmen, und gelangen wie es der Zufall will, genau in die Fänge von Pluto (John Berryman) und seiner Kannibalenfamilie, die sich erst recht freuen zu sehen, dass Rachel die ihnen damsls entkommende Ruby ist….

The Hills Have Eyes Part II

Der Erfolg von The Hills Have Eyes brachte Wes Craven zwar viel Erfolg, aber finanziell lief seine Karriere zu dem Zeitpunkt noch nicht rund, nicht zuletzt weil Swamp Thing floppte. Und als er sich daher genötigt sah hier ein Sequel zu drehen, war A Nightmare on Elm Street natürlich noch nicht in den Kinos, der Film der nochmal unglaublich erfolgreich war. Todestal der Wölfe schließt direkt an den ersten Teil an, bei dem sich Craven in Bild und Ton auch nochmal bediente um sich die Arbeit einfach zu machen. Der Film ist unterm Strich zahm, eher langweilig und ideenlos. Das Trauma und Albtraum-Thema sehen wir in anderer Weise in Elm Street natürlich wieder. Doch was bietet dieses Sequel wenn man darüber hinweg sieht dass es ein eher lieblos hingeklatschtes Sequel ist?

The Hills Have Eyes Part II

Klar ist The Hills Have Eyes II kein Meisterwerk. Aber, so würde ich meinen, hat er seine Fans und über die Jahre hinweg lernt man den Film schätzen als einen doch wichtigen Eintrag in Cravens Filmografie. So wenig Budget wie er hier hatte, kann man den Machern verzeihen dass es sich letztlich eigentlich um einen unfertigen Film handelt, aufgefüllt mit viel zu vielen Rückblenden, überladen mit Charakteren deren Potentiale für die Story nicht annähernd ausgeschöpft werden und leider nur wenigen erinnernswerten Momenten, sowie keiner exploitationhaften Schaumomente (oder kaum welche). Der Film ist letztlich ganz witzig, aber verpufft recht schnell und viel „Horror“ ist hier natürlich auch nicht, vor allem nicht mehr aus heutige Perspektive.

The Hills Have Eyes Part II

The Hills Have Eyes II ist sowie eher ein proto-Teenie-Slasher als Horrorfilm. Damit zeichnet er ein wenig auch Cravens spätere Werke vor und könnte aus heutiger Perspektive als frühes Experiment bezeichnet werden, in Sachen Genres neue Wege zu schreiten. Als super-low-Budget Streifen sieht er aber letztlich gar nicht aus, immerhin steckt der Film voller guter Tricks und intelligenter Effekte. Man merkt dem Film das Budget eigentlich weniger im Handwerk, als schlicht in Länge und Tiefe: da wäre viel mehr da gewesen an Charakterentwicklung und Handlung, aber daraus wurde schlicht nie was. Unterm Strich ist es aus dieser Perspektive fast ein wenig schade dass der Film so zahm ist, er hätte sonst wenigstens mit etwas mehr krassen Kills aufwarten können, aber auch das bleibt einem leider verwehrt. Es ist also nicht ein „Gewaltspektakel“ wie der Klappentext das Lexikon des internationalen Films zitiert, sondern eher ein schrulliger Eintrag in der Filmgeschichte, für Genrekenner und Craven-Fans aber ein Muss.

The Hills Have Eyes Part II

Ein Blick hinter die Kulissen, den sowohl die auf der Scheibe enthaltene Making-Of als auch die Kommentare gewähren, zeigt die schwierige Entstehungsgeschichte des Films, aber auch den potentiellen Nachhall den der Film bis heute hat und die durchaus mit einem lachenden Auge zurückblickenden Akteure. Nicht zuletzt sollte Craven ja noch eine bombastische Karriere hinlegen, so kann der Film maximal als kleiner Schluckauf am Anfang gelten. Übrigens Houston, der Schauspieler der Bobby Carter spielte – und das war mir erst klar nach dem Tip aus dem Audiokommentar – ist übrigens der Macher von Shogun Assassin, dem notorischen 80er Umschnitt-Film aus den ersten beiden Lone Wolf and Cub Filmen.

The Hills Have Eyes Part II

Die BluRay Special Edition von Plaion Pictures bringt den gerne unbeachteten Film in einer angemessenen Edition fürs Heimkino. Leider stand mir nur die DVD zur Verfügung. Der Qualität nach zu urteilen hatte man eine sehr gute Quelle für das Bild und die BluRay sollte entsprechend hervorragend aussehen, die DVD sieht schon meistens sehr gut aus (für eine pixelige DVD). Das Bild ist sehr farbenfroh und sieht saber aus, ohne zu viel Filtereinsatz. Ein dem Budget mehr als angemessenes Ergebnis das kaum Grund zur Beschwerde bietet.

Beim Ton gibt es die Originaversion (getestet) und auf die deutsche Synchronfassung als Stereospuren, letztere auch in einer unrestaurierten Option. Das ganze klingt völlig in Ordnung und auch die Dialogverständlichkeit ist gut. Untertitel können auf Deutsch oder Englisch angewählt werden.

Ein paar sinnvolle und gut zueinander passende Extras runden das Bild ab. Da ist zunächst der Audiommentar der etwa fünf oder so Filmfreunde des „The Hysteria Continues“ Podcast, der auch der Arrow Video Veröffentlichung schon beilag. Voller Trivia aber ein wenig chaotisch, so ist es dennoch ein sehr umfassender Ritt duch alles was es zu dem Film zu sagen gibt. Auf Deutsch gibt es aber auch was, und zwar einen weiteren Audiokommentar mit Patrick vom Bahnhofskino Podcast. Sehr reich an Analyse und Wissen und auch dann noch wertvoll wenn man sich vorher schon den anderen Kommentar gegönnt hat.

Besonders kompakt ist das „Blood, Sand and Fire: The Making of The Hills Have Eyes Part II“ (30min) Making-Of von Arrow Video, eine sehr gute Retrospektive zum Film mit vielen Interviews. Dann wäre da noch der Trailer, eine Bildergalerie und ein 24-seitiges Booklet mit Texten von Christoph Kellerbach und Stefan Jung. Alles in allem eine sehr gelungene Veröffentlichung.

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The Hills Have Eyes 2
Die DVD wurde uns zur Verfügung gestellt.

Sebastian

Gründer und Inhaber von Nischenkino. Gründer von Tarantino.info, Spaghetti-Western.net, GrindhouseDatabase.com, Robert-Rodriguez.info und FuriousCinema.com

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