Der tödliche Freund

Der tödliche Freund

Deadly Friend (Der tödliche Freund) ist ein Horrorfilm von Wes Craven aus dem Jahr 1986.

Der junge Paul (Matthew Labyorteaux) ist hoch begabt, trotz seiner 15 Jahre schon Hirnforscher, und zieht mit seiner Mutter (Anne Twomey) neu in eine Stadt, da er dort als Dozent eine Stelle an der Uni bekommt. Er hat einen selbst gebauten Haushaltsroboter namens BB mit künstlicher Intelligenz ausgestattet. Nebenan lebt Samantha (Kristy Swanson) auf die Paul sofort ein Auge geworfen hat, doch sie wird von ihrem Vater übel missbraucht. Auf der anderen Seite wohnt Elvira (Anne Ramsey), eine griesgrämige alte Schachtel. Als Samantha von ihrem Vater getötet wird, versucht er den Chip aus BBs Hirn in ihre Leiche einzubauen um sie zu reanimieren. Das Experiment gelingt, doch die wieder erweckte junge Dame mit dem Computerchip hat Nachts mordlustige Unternehmungen im Sinn….. kommt davon wenn man ein nachtragender Roboter ist.

Der tödliche Freund

Deadly Friend als (reinrassigen) Horrorfilm zu bezeichnen ist sicher nicht wirklich akkurat. Etwas creepy, ja, auch mit ein paar Schockmomenten (und dann intensiver Nachdrehs sogar Splatter), aber es ist eher ein etwas ulkiger Sci-Fi so wie man es heute in Black Mirror zu sehen kriegen würde, als ein wirklicher Horrorfilm. Das gilt allerdings auch für viele andere Craven-Filme, die zwar etwas schocken, oder mulmiges Gefühl verbreiten, aber keine Ich-scheiß-mir-in-die-Hosen Angst verbreiten. Der Klappentext bzw. Werbetext redet daher nicht zu unrecht von einem „verspielten Mix aus Sci-Fi und Horror“. Das trifft es gut, vor allem das „verspielt“.

Der tödliche Freund

Craven, Schöpfer Nightmare on Elm Street Filme, von Scream oder – weil ich die hier auch schon mal rezensiert hatte, beispielsweise Tödlicher Segen und Die Schlange im Regenbogen, tobt sich hier auf unter 90min etwas aus, mit was man man vielleicht als Verarbeitung von Kindheitserlebnissen bezeichnen kann. Auch wenn die Story nicht von ihm selbst ist. Hier kommen Elemente aus typischen Teenie-Horrorfilmen zusammen mit klassischer Frankensteins Braut Elementen. Während das aktuell im Kino bei Yorgos Lanthimos eine absurd brilliante Fabel rund um weibliche Emanzipation darstellt (Poor Things), ist das hier ein ulkiger kleiner VHS-Ära Horrorfilm der an ein paar Stellen etwas schockt aber insgesamt eher dröge daherkommt.

Der tödliche Freund

Das liegt an den mittelmäßigen Schauspieldarbietungen, der flachen Story und der minimalistischen Umsetzung (mein Hauptkritikpunkt): durch die kurze Spielzeit kann wenig Spannung aufgebaut und wenig an Höhepunkt ausgefleischt werden. Ein Remake würde aus dem Material von Der Tödliche Freund sicher 120 Minuten basteln und am Ende würden Kampfflugzeuge über der Kleinstadt fliegen.

Die BluRay von Plaion Pictures kommt in einem Mediabook inclusive einer DVD (plus Booklet, das mir nicht zur Verfügung stand). Das Bild sieht sehr gut aus und bietet knallige, realistische und filmechte Farben wie Texturen ohne viel digitalen Gaga. Insgesamt ein sehr guter Look für den Film. Beim Ton hat man Deutsch oder Englisch (getestet) zur Wahl. Die Spur klingt total solide, wenig Dynamik aber klar und erdig, da gibt es wenig zu meckern für einen Film dieser Sorte, reicht für Atmosphäre und paar Effekte ebenso. Untertitel gibt es auf Deutsch und Englisch.

Der tödliche Freund

Nun zu den Extras. Ich weiß ja nicht ob jeder Film immer gleich ein Mediabook braucht, aber okay. Neben der DVD und dem Booklet gibt es ein paar wenige, aber nicht uninteressante Extras. Zum einen eine sogenannte „Alternative Restaurierung“. Wie öfter bei Plaion ist das vermutlich eine von anderen Labels oder zu früherem Zeitpunkt vorgenommene Abtastung, die vermutlich qualitativ nicht so gut, aber etwas anders ist und der ein oder andere von einer anderen VÖ vielleicht gewohnt war (oder liebgewonnen hatte), jedenfalls hier auch enthalten, ich persönlich finde das in den wenigsten Fällen wirklich nützlich, hauptsache die bestmögliche Variante ist die gekaufte. Dann gibt es eine ganze Reihe Interviews die schon auf der Shout! Factory BluRay enthalten waren, und zwar mit Swanson (9min), mit Drehbuchautor Bruce Joel Rubin (8min), mit Lance Anderson (5min) der Maskenbildner war, und letztlich mit Komponist Charles Bernstein (8min). Außerdem dabei sind diverse Trailer, Spots und eine Bildergalerie.

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Der tödliche Freund
Die BluRay wurde uns zur Verfügung gestellt.

Sebastian

Gründer und Inhaber von Nischenkino. Gründer von Tarantino.info, Spaghetti-Western.net, GrindhouseDatabase.com, Robert-Rodriguez.info und FuriousCinema.com

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