Die Drei Amigos

Die Drei Amigos (Three Amigos!) ist eine Komödie von John Landis aus dem Jahr 1989 mit Steve Martin, Chevy Chase und Martin Short in den Hauptrollen.

Lucky Day (Steve Martin), Dusty Bottoms (Chevy Chase) und Ned Nederlander (Martin Short) sind erfolgreiche Darsteller von Stummfilmen im alten Hollywood. Als die „Drei Amigos“ drehen sie einen sinnlosen Sing- und Tanzfilm nach dem anderen und wiederholen darin ihre Rollen als ehrenhafte Pistoleros die gegen die Ungerechtigkeit kämpfen. Als sie wegen einer frechen Forderung nach Lohnerhöhung gefeuert werden, trifft sich gut dass eine naive mexikanische Dorfbewohnerin ihnen ein Telegramm schickt und um Hilfe bittet. Die Dame glaubt, es handle sich um echte Retter in Not, die Amigos denken es handelt sich um eine Filmproduktion. Verwirrung ist Vorprogrammiert, aber am Ende wird as gute Siegen, und die Banditen die das arme Dorf tyrannisieren werden das Nachsehen haben….

Man muss es John Landis hoch anrechnen, dass er damals eine Output-Quote an cleveren Komödien hatte, die nur wenige außer ihm erreichten. Ein Filmbuff und herzensguter Kerl, so hatte er denke ich nie einen super guten Riecher für zeitlose Qualität. Das musste ich kürzlich mal wieder erleben als ich Blues Brothers rezensierte. Der Film ist schlecht gealtert, und das trifft viele seiner Filme so. Auch Die Drei Amigos ist aus heutiger Perspektive ein eher qualvoller Zeitvertreib. Die Story erinnert sehr an Die Glorreichen Sieben und sieht aus wie inspiriert von alten Stummfilmen und mexikanischen Melodramen. Ich bin mir auch sicher dass sehr viel cineastische Einflüsse hier auf Landis gewirkt haben. Das ist für die Zielgruppe aber völlig schnurzpiep. Der Film ist flach wie seine Witze, die Art des Humors war schon in den 80ern nicht mehr besonders scharfsinnig, und die Story sehr vorhersehbar.

Übrig bleibt ein minderwert erscheinender Nachmittagsfilm wie man ihn zu Haufe in der Jugend im TV gesehen hatte. Das ist schade, denn der Film hat einen herzhaften Charakter, die Schauspieler haben sichtlich Freude, und der Produktionswert ist natürlich auch ordentlich. Leider wurden viele gar nicht unwichtige Dinge aus dem Film geschnitten, wodurch er noch flacher erscheint als er ursprünglich vielleicht war. Die Drei Amigos sind kein herausragender oder besonders erinnernswerter Film, es ist letztlich nur die Prämisse, die ulkig genug ist, um sich immer wieder daran zu erinnern.

Die Bildqualität der BluRay ist ziemlich schwach. Zwar farbenfroh und auch kontrastreich, aber das Bild ist ein einziger Spielball von Rauschfiltern und Kantenglättungen – es sieht nicht sehr gut aus. So richtig neu remastered erscheint es nicht, zumindest nicht auf Basis von großartigem 4K Material. Das mag nun für eine mittelmäßige Komödie nicht so schmerzen aber das geht auch anders. Der Ton ist besser, aber haut auch niemanden um. Neben dem Originalton und der deutschen Synchro (nicht getestet, aber ich habe positive Erinnerung an die TV-Ausstrahlungen von anno dazumal), gibt es Untertitel auf Deutsch und Englisch.

Als Extra lieg ein Original Interview mit den Amigos (5min) vor, das im Rahmen der Promo von damals aufgenommen wurde (Qualität entsprechend). Hervorzuheben sind die entfallene und alternativen Szenen (17min), darunter auch eine alternative Eröffnungssequenz und etwas mehr. All das Material liefert mehr Kontext, und ich finde das hätte alles recht gut in den Film gepasst, denn es hätte dem Film etwas mehr Tiefe verliehen, die er dringend bräuchte. Abgerundet wird es durch eine Bildergalerie, außerdem dem Trailer in Deutsch und Englisch.

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Die BluRay wurde uns freundlicherweise von Koch Media zur Verfügung gestellt.

Sebastian

Gründer und Inhaber von Nischenkino. Gründer von Tarantino.info, Spaghetti-Western.net, GrindhouseDatabase.com, Robert-Rodriguez.info und FuriousCinema.com

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2 Antworten

  1. Schlemmer sagt:

    Danke – hab schon an meinem Geschmack gezweifelt! Ich habe mittlerweile drei Versuche auf meinem Konto, mir diesen Streifen anzusehen. Schlafe jedes Mal ein. Komischerweise sind viele Leute die ich kenne, der Meinung, die „Amigos“ seien ein unterhaltsamer Film…