Der Aufstieg des Paten / Corleone / Father of the Godfathers

VHS – Edition

Er ist gefährlich, dieser VITO GARGANO, der junge Mann mit den stechenden Augen … und dem brennenden Wunsch, herauszukommen aus Dreck und Armut. Er ist so gefährlich, weil seine Gier nach Macht krank ist und ihn vor nichts halt machen lässt. Nicht einmal vor seinen Freunden. Gnadenlos kämpft Vito sich nach oben, denn sein Ziel ist es, der allmächtige Pate zu werden. (VPS-Video)

Kurzinhalt inkl. Spoiler !!!

Corleone, Sizilien, 50er Jahre. Zwei Freunde, Michele Labruzzo (Michele Placido) und Vito Gargano (Giuliano Gemma), leben ihre jeweiligen Leben auf gegensätzliche Art und Weise. Michele, der die kommunistischen Bauern anführt, stellt sich auch gegen Baron Miceli und den Mafia-Boss, der für den Baron arbeitet, Don Giusto Provenzano (Francisco Rabal). Vito wird dagegen zu einem Mafioso, einem Vertrauten von Provenzano, der akzeptiert Michele zu töten und die Güter des Barons zu verwalten. Der skrupellose Gargano gewinnt das Vertrauen seiner Mitarbeiter, umgibt sich mit loyalen sowie bewaffneten Männern, pflegt politische Verbindungen durch die Wahl des Anwalts Calia (Stefano Satta Flores) ins Parlament und kontrolliert die Wirtschaftsordnung durch seinen bewährten Buchhalter Lo Cascio (Remo Girone). Nachdem er Rosa (Claudia Cardinale), Micheles ehemalige Freundin, geheiratet hat, versucht Vito Don Giusto als Boss von Palermo abzulösen. Zuerst hintergeht er Provenzano im Immobiliengeschäft und lässt ihn dann inklusive seiner gesamten „Familia“ ausrotten. Sowohl von der lokalen als auch von der amerikanischen Mafia respektiert, entwickelt sich Vito zu einem sehr mächtigen Boss – zu mächtig, was in politischen Kreisen für Aufregung sorgt. Gargano wird vor Gericht gestellt, wo er von Calia verteidigt wird und mit einem Freispruch davonkommt, weil kompromittierende Dokumente über seine rechtswidrigen Aktivitäten verschwunden sind. Einem zweiten Haftbefehl zu entgehen, gelingt Gargano allerdings nicht. Doch diesmal kommt der Polizei, die ihn gerade verhaften will, ein Auftragsmörder in die Quere, der Vito erschießt.

Nach dem zeitgenössischen Drama L’arma (Sniper, 1978) kehrte Pasquale Squitieri mit seinem nächsten Film zu einem epischeren Format zurück, der eine Art Diptychon mit seinem vorherigen historischen Werk Il prefetto di ferro (Ein Mann aus Stahl und Eisen, 1977) bildet. Inspirieren ließ sich der Regisseur von Orazio Barreses Buch I complici, Gli anni dell’antimafia, das die Geschichte des Mafia-Boss Luciano Liggio porträtiert. „Nach dem Erfolg von ‚Il prefetto di ferro‘ rief mich Produzent Mario Cecchi Gori an, um einen Film mit ihm zu drehen. Ich stand Orazio Barrese in dieser Zeit sehr nahe, und ‚I complici‘ war ein wichtiges Buch. Ich war fasziniert vom Charakter des Luciano Liggio sowie von all den Verbindungen zwischen Mafia und Politik“, erinnerte sich Squitieri. „Allerdings halte ich ‚Der Aufstieg des Paten‘ nicht für eines meiner besten Werke, der Film ist ‚Ein Mann aus Stahl und Eisen‘ definitiv unterlegen.“ (Curti, Roberto. Italian Crime Filmography 1968 – 1980, North Carolina: McFarland, 2013, Seite 245)

Für einen Film, der sowohl spektakuläres Genrematerial als auch ein Pamphlet sein will, gestaltet sich Der Aufstieg des Paten sowohl hochtrabend als auch banal. Der Film ist zu sehr darauf bedacht, eine emblematische Geschichte zu erzählen und, wie so oft bei Squitieri, jede Nuance zu unterstreichen. Dem Film schadet die Vielfalt an Tönen, Rhythmen und Stilen, weswegen er zwischen populärer Ballade sowie aufgeblasenem Comic, historischer Recherche, Western-Genre und engagiertem Kino hin und her pendelt. Sogar Ennio Morricones bombastische Musik scheint unter den gleichen Unzulänglichkeiten zu leiden. Trotzdem stellte Der Aufstieg des Paten einen riesigen kommerziellen Erfolg dar, mit über zwei Milliarden Lira, die an den italienischen Kinokassen eingespielt wurden. Außerdem kann man hier Michele Placido als einen der talentiertesten jungen Schauspieler Italiens erleben. Im folgenden Jahr traten er und Gemma wieder zusammen auf und zwar in Damiano Damianis Un uomo in ginocchio (A Man on His Knees, 1979).

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  • Artikel-Nr.: V4870
  • Bildformat: „Vollbild 4:3“
  • Medium: „VHS“
  • Spielzeit: „ca. 107 Min.“
  • Sprache: „Deutsch“
  • TV-Norm: „Pal“
  • Zustand: „Ungekürzte Fassung – sehr guter Zustand – Einleger“
  • FSK: „16“
  • Tonformat Analog: „Mono“
  • Medium:
  • FSK-Logo:

Bluntwolf

Bluntwolf ist ein Filmliebhaber aus der goldenen Mitte Deutschlands. Sein Spezialgebiet ist das italienische Kino der 60er bis 80er Jahre, insbesondere Italowestern, Giallo und Polizio. Er ist der Chefredakteur von Nischenkino und gehört dem Redaktionsteam der Spaghetti-Western Database an.

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