Der Liquidator (The Evil That Men Do)

The Evil that Men Do

The Evil that Men Do (Der Liquidator) ist ein Thriller aus dem Jahr 1984 von J. Lee Thompson mit Charles Bronson in der Hauptrolle.

Der Film handelt von Holland (Bronson), ein ehemaliger Geheimdienstler der sich in der Karibik zur Ruhe gesetzt hat, dann aber von seinem ehemaligen Freund Hector (José Ferrer) dazu überredet wird, zu helfen, den grausamen Folterarzt Molloch (Joseh Maher), der für eine südamerikanische Diktatur sein Unwesen treibt, zu stoppen. Holland reist, als Familienvater getarnt, mit Hectors Mitarbeiterin Rhiana (Theresa Saldana) und ihrer Tochter dorthin und beginnt zu schnüffeln. Als er und die beiden zur Zielscheibe werden ist es schon fast zu spät, doch Holland eliminiert die diversen Handlanger von Mollochs Entourage haarklein, und am schlussendlichen grausamen Ende des Folterarztes kann auch die Tatsache, dass die US Regierung, in Person des Botschafters Briggs (John Glover), die Finger drin hat, nichts mehr ausrichten…..

The Evil that Men Do

Der Liquidator ist ein spät-Bronsoner, der aber nicht eine Cannon-, sondern eine Tri-Star-Pictures Produktion darstellt. Unter all den Fließband-Selbstjustizfilmen der 80er ist der Film kein besonders herausragender. Mitproduziert von Charlies Frau Jill überrascht auch, dass der Film noch nicht mal wirklich dazu taugt, seine Fähigkeiten zur Schau zu stellen. Es ist ein relativ dröger Film in jeder Hinsicht. Dabei beginnt er fast schon im Exploitation-Stil nach bester D’Amato Manier: grausamste Folter, künstlerisch wenig wertvolle Kameraufnahmen, Geheimagenten, exotische Locations – der Film fährt einiges auf.

The Evil that Men Do

Doch man merkt dass sowohl Bronson müde war als auch das Genre. 1984, das war nach 10 to Midnight und Death Wish II, aber noch vor Death Wish 3, Murphy’s Law oder Kinjite (sein letzter wirklich guter Film) und dann war eigentlich auch schon fast Ende. Der Liquidator basiert auf irgend einer sicherlich wenig nennenswerten Romanvorlage und versucht sich weder groß in Charakterentwicklung noch in Kontext. Es ist auch für J. Lee Thompson (Der Ambassador) sicherlich nicht mehr als eine Auftragsarbeit gewesen – billige Actionware für Bronson Fans, mit typischen Bad Guys und plattem Drehbuch.

The Evil that Men Do
Dabei hätte man vermutlich deutlich mehr aus dem Film herausholen können. Völlig unklar ist Hollands Hintergrund, und der der Personen für die er hier nochmal in die Bresche springt. Was motiviert ihn? Im Film wird das billig mit einigen Videos abgehandelt die Zeugenaussagen darstellen von Hinterbliebenen der Opfer des Folterarztes. Sehr 80er-mäßig platt und simpel das Ganze. Der Rest der Charaktere ebenfalls platt und oberflächlich. Nichts ist politisch, nichts komplex, dann gibt es noch ein klein wenig nackte Haut zu sehen und einige fiese, teils sehr fiese, Kills, und das wars. Da muss man auch nicht künstlich gnädig sein. Der Film ist ein Schuss ins Leere und wirklich nur für Bronson-Thompson-Historiker von Interesse.
The Evil that Men Do

Pidax legt den Film erneut auf BluRay auf. Damit bringt das Label den Film etwas billiger wieder auf den Markt, und gespart wurde diesmal immerhin nicht bei den Untertiteln, denn deutsche sind mit an Bord. Gucken kann man sowohl im Original (getestet) als auch in der Synchronfassung. Das ganze klingt total solide, wobei es beim Ton wie dem Bild so ist, dass einfach die Produktionsqualität des Films eher etwas auf der billigen Seite zu sein scheint, und das sieht und hört man letztlich dann auch auf der Heimkino Präsentation wie sie hier vorliegt. Gibt aber keinen Grund zum bemängeln, klingt gut, sieht gut aus, dem Film entsprechend. Als Extras ist nur der Trailer mit dabei.

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Die in diesem Artikel verwendeten Bilder geben nicht die Bildqualität der BluRay wieder.

Sebastian

Gründer und Inhaber von Nischenkino. Gründer von Tarantino.info, Spaghetti-Western.net, GrindhouseDatabase.com, Robert-Rodriguez.info und FuriousCinema.com

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