Der Tod war schneller

The Midnight Story (Der Tod war schneller) ist ein Krimidrama aus dem Jahr 1957 von Joseph Pevney (Wagon Train, The Crowded Sky) mit Tony Curtis (Some Like it Hot), Marisa Pavan (The Rose Tattoo) und Gilbert Roland (Johnny Hamlet) in den Hauptrollen.

San Francisco. Ein Priester wird ermordet. Polizist Martini (Tony Curtis), ein Zögling des Geistlichen, aber kein Ermittler, fragt sich wieso. Ins Morddezernat lässt ihn der Chef zunächst nicht wechseln, doch dann macht Martini bei der Beerdigung des Priesters eine Beobachtung. Der Fischhändler Sylvio Malatesta (Roland) verhält sich verdächtig. Bei seinem Chef blitzt er wieder ab, also kündigt Martini den Dienst und ermittelt eigenständig. Er freundet sich mit Sylvio an, lernt seine Familie kennen…. verliebt sich gar in dessen Schwester (Pavan). Er ist kurz davor zu glauben dass er paranoid ist und fühlt sich bei den Malatestas sehr zu Hause, als Sylvios Alibi – und die freundliche Fassade – beginnt zu bröckeln…..

Der deutsche Titel ruiniert letztlich dann auch alles, mehr sage ich dazu nicht. The Midnight Story wird oftmals als Film Noir bezeichnet, aber ob das so passend ist wage ich zu bezweifeln. Martini ermittelt de facto undercover, und im Zentrum des Films steht seine Unsicherheit zur Schuld von Sylvio und wie weit Martini gehen wird, ausgehend von dieser Überzeugung, ihn zu überführen. Was wenn Martini falsch liegt? Es sind moralische Grauzonen die hier überschritten werden. Martinis Verdacht, der auf wirklich nur den Hauch von Indizien beruht, gefährdet potentiell die Freundschaft zu Sylvio und auch seine neu gewonnene Familie, für ihn als Waisenkind eine bahnbrechende Lebensentwicklung. Und letztlich auch seine Liebe zu Sylvios Schwester Anna.

Interessanterweise kocht immer mal wieder, neben den üblichen Kammerspiel-artigen Szenen, das „police procedural“ auf: Martini hat noch seinen Kumpel auf der Wache (Jay C. Flippen), und nachdem Martini mehr Infos reinholt hat er das Review plötzlich hinter sich, zumal die Polizei ansonsten beim Mord an dem Priester noch völlig im Dunklen tappt. Und dann blättert der Film noch eine weitere Erzählschicht von der Drehbuch-Zwiebel: Sylvio ist Kriegsveteran, die Erlebnisse in Italien nagen an ihm. Mag das eine Rolle spielen? Der Film ist ein spannender Mehrpersonenkonflikt der traditionelle Genregrenzen wenig respektiert und mit viel Energie und Spannung aufwartet. Ich war sehr angenehm überrascht, fand ihn aber auch emotional durchaus belastend.

Explosive Media bringt den Klassiker auf BluRay. Das Bild sieht prima aus, teils etwas hell aber ansonsten sehr gut. Der Ton (Deutsch gibt es auch, Englisch getestet) klingt okay, zeichnet sich aber teils durch recht störendes Rauschen aus. Untertitel gibt es auf Deutsch und Englisch. Als Extras liegen nur der Trailer und eine Bildergalerie bei.

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