Himmelfahrtskommando in die Hölle / I giardini del diavolo / Heroes Without Glory

VHS – Edition

Afrika 1942 – Ein Kommando amerikanischer Soldaten unter Führung des britischen Offiziers Briggs soll eines von Feldmarshall Rommels Treibstofflagern in Nordafrika in die Luft jagen. Die Plünderung eines historischen Wüstengrabs durch die Soldaten trägt letztendlich entscheidend zum schlechten Ausgang des Unternehmens bei.

Major Anthony Briggs (Isarco Ravaioli) von der britischen Armee (leider nicht Major Garland Briggs aus Twin Peaks) wird beauftragt, eine enorm gefährliche Mission auf feindlichem Gebiet anzuführen. Doch bevor er diesen Auftrag in Angriff nehmen kann, muss er zuerst eine Gruppe undisziplinierter amerikanischer Soldaten zu einem funktionierenden Haufen formen. Allerdings lässt sich der illustre Trupp auf seiner Mission von einigen Schatzsuchern ablenken und hilft ihnen nach dem verlorenen Schatz eines Pharaos zu suchen.

Die Eröffnungssequenz von Himmelfahrtskommando in die Hölle fühlt sich wie ein „Ist ja irre“-Film (falls die noch jemand kennt, z.B. Ist ja irre – Der dreiste Cowboy) an, während irgendwo im Nahen Osten eine Bar betreten wird, in der amerikanische Soldaten trinken, eine Bauchtänzerin herum hopst und ein vollkommen überagierender Barbesitzer sein Unwesen treibt. Die Soldaten bewerfen sich mit nassen Brotstücken (?!), was selbstverständlich dazu führt, dass Major Briggs getroffen und schließlich eine Schlägerei vom Zaun gebrochen wird. Doch das alles kommt, dank der völlig übertriebenen Vorstellungen der Schauspieler, unglaublich schwach und unangenehm kitschig rüber.

Doch die Albernheiten hören hier noch nicht auf, denn es sind weitere „Ist ja irre“-Momente vorhanden. Während einem dieser Momente kann man nur vermuten, dass einer der Soldaten von einem Leben träumt, in dem er reich ist und Soße sowie Käse aus silbernen Soßenbooten über seine Nudeln gießt. Man könnte jetzt noch ewig so weiter machen, weil sich fast jede Szene billig gestaltet, sei es aufgrund des schwachen Drehbuchs, der schlechten Nachbearbeitung oder der Tatsache, dass der Streifen ganz einfach extrem kostengünstig produziert worden ist (mit Sets und Kostümen, die von anderen Produktionen übrig geblieben waren), ganz zu schweigen von etlichen Ideen, die er aus Hollywood-Filmen (wie zum Beispiel Stoßtrupp Gold) geklaut hat.

Und dann ist da ja auch noch die zum Teil bereits erwähnte Schauspielerei, über die sich hier kurz gefasst werden soll. Es dürfte genügen zu erwähnen, dass Isarco Ravaioli als Major Briggs von einfach nur schwach, zu unterhaltsam schwach und dann zu schmerzhaft schwach wechselt, was seine schauspielerischen Fähig- sowie Fertigkeiten anbelangt. Die Ironie dabei ist jedoch, dass Isarco am Ende die beste Vorstellung des Films abliefert.

Alles läuft darauf hinaus, dass Himmelfahrtskommando in die Hölle nicht als gut bezeichnet werden kann, wobei der Streifen eigentlich einen dieser Filme repräsentiert, die aufgrund ihrer Schlechtheit als unterhaltsam durchgehen. Leider ist er nicht durchweg unterhaltsam schlecht, sondern häufig einfach nur lahm.

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  • Bildformat: „Vollbild 4:3“
  • Medium: „VHS“
  • Spielzeit: „ca. 80 Min.“
  • Sprache: „Deutsch“
  • TV-Norm: „Pal“
  • Zustand: „sehr guter Zustand – Einleger“
  • FSK: „ungeprüft“
  • Tonformat Analog: „Mono“
  • Medium: VHS
  • FSK-Logo: 18

Bluntwolf

Bluntwolf ist ein Filmliebhaber aus der goldenen Mitte Deutschlands. Sein Spezialgebiet ist das italienische Kino der 60er bis 80er Jahre, insbesondere Italowestern, Giallo und Polizio. Er ist der Chefredakteur von Nischenkino und gehört dem Redaktionsteam der Spaghetti-Western Database an.

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