Hot Summer Nights

Hot Summer Nights

Hot Summer Nights ist ein sogenanntes Coming-of-Age Drama von 2017 und das Regiedebut von Regisseur Elijah Bynum. Das Crime-und-Teenager Genre hat ja viel Potential, und auch der 80er-Retro Stil ist seit Stranger Things spätestens wieder in.

Der Film handelt von Daniel (Timothy Chalamet), der gelangweilt in Cape Cod aufwächst, ein Küstenort der zur Saison regelmäßig von wohlhabenden Familien überrannt wird. Abenteuerlustig wie er ist, heckt er einen Plan aus: er will Gras an die reichen Touris verticken, und lässt sich dabei mit Hunter (Alex Roe) ein, der in der Stadt einen gewissen Ruf genießt. Das ganze geht voll auf, weil er sich als gewiefter Geschäftsmann entpuppt. Vom Klassennerd zum Cool-Kid avanciert, landet er auch bei McKayla (Maika Monroe), die sich als Hunters Schwester entpuppt. Während er seine Beziehung zu ihr von ihm verschweigt, wird er richtig ambitioniert und sie lassen sich mit dem Drogendealer Shep (William Fichtner) ein, was sich als großer Fehler entpuppt. Polizist Calhoun (Thomas Jane) ist dann fast schon die kleinste Sorge…

Hot Summer Nights

Hot Summer Nights kommt mit einem super Soundtrack, einem guten Look and Feel (ein wenig retro 80er aber nicht übertrieben), gutem Production Design und einer nicht üblen Besetzung. Ich bin kein Fan von Chalamet, und ich finde er kann den Film auch nicht so recht tragen, aber er spielt seine Rolle gut und da man ihm sonst fast keine namhaften Mimen zur Seite gestellt hat, ist es durchaus ein Vehikel für ihn. Die sonstigen Nebendarsteller sind aber insgesamt große Klasse, auch wenn das Drehbuch die vielen starken Momente und die jugendliche Energie, in etwas zähler Erzählweise und einigen Längen wieder verspielt. Das geht auch zu Ungunsten der Darsteller, an denen hier sehr viel hängt, mehr als sie denke ich stemmen können.

Hot Summer Nights

Die Prämisse des Films erinnert ein wenig an die Serie The Affair, aber der Retro-Teenie-Chique ist klar auch an Stranger Things angelehnt. Dabei ist das Genre eher dem aufsteigenden Drogenboss Genre angelehnt, und das hat man wiederum einfach schon zu oft gesehen. Gelangweilte Teenies handeln mit Drogen, machen den großen Reibach, dann sind sie auch bei den Mädels plöztlich in, und dann überheben sie sich, gelangen an die bösen Jungs und alles geht den Bach runter. Das wiederum, trotz der kreativen Umsetzung, Herr Bynum, ist leider Schema F und nicht mehr besonders aufregend. Zumal der Film sich nicht ganz klar wird, ob er nun ein erwachsenen Publikum ansprechen möchte oder ein Teenie-Publikum. Für ersters ist er einfach zu zahm und nicht frech genug, für zweiteres etwas zu ernst und brutal.

Hot Summer Nights

Das zuletzt angesprochene ist auch mein größter Kritikpunkt eigentlich – wenn der Film eine klarere Haltung einnehmen würde, könnte er seine ganzen Karten besser ausspielen. Da ist zum Beispiel eine ganz substantielle großer Bruder – kleiner Bruder Komponente (sowohl im übertragenen Sinn als auch tatsächlich großer Bruder – kleine Schwester), was einen starken Familiendramen Aspekt mit sich bringt. Und dann eine Lovestory. Beides ist für dieses Drehbuch wichtig, aber nichts davon ist voll ausgespielt, und vor allem was Chalamets Figur angeht, schwebt er hier zu souverän durch, man würde von einem Teenager diesen Alters erwarten dass all die Geschehnisse ihn richtig umwerfen, aber mit seinem Bubi-Gesicht und den gestylten Klamotten sieht das alles etwas zu leichtfertig aus, das ist nicht glaubwürdig.

Hot Summer Nights

Letztlich hinterließ der Film bei mir gemischte Gefühle. Er hat jede Menge Style, ist auch einigermaßen frech, bietet aber inhaltlich und erzählerisch wenig neues, und tänzelt irgendwie auf der dünnen Linie zwischen Teenie-Drama für Teenie-Zuschauer, und ernsthaftem Erwachsenenfilm. Mit Chalamet kann ich nicht viel anfangen, und so orientierte ich mich an anderen Figuren, die alle besser sind als seine, aber wenig Stelllenwert im Film einnehmen. Für ein Frühwerk ist das ein echt solider Film und ich kann ihn zum gucken auch wirklich empfehlen, aber ein großer Wurf ist es noch nicht.

Hot Summer Nights

Die BluRay bietet sehr solides Bild, und die Tonspur (engl. getestet) kann sehr überzeugen, schwächelt nur etwas bei der Dialogverständnlichkeit weshalb ich sehr laut aufdrehen musste. Die Deutsche Synchronspur gibts auch nocht, ebenfalls 5.1 und es gibt auch optinale deutshe Untertitel. In Sachen Extras gibt es lediglich ein „Making-Of“ (knapp 20min) und den Trailer.

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Die BluRay wurde uns zur Verfügung gestellt.

Sebastian

Gründer und Inhaber von Nischenkino. Gründer von Tarantino.info, Spaghetti-Western.net, GrindhouseDatabase.com, Robert-Rodriguez.info und FuriousCinema.com

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