Der blaue Mustang

Der blaue Mustang (Black Horse Canyon im Original) ist ein Abenteuerwestern von 1954 mit Joel McCrea (The Gunfight at Dodge City) und Mari Blanchard (Jungle Heat) und Race Gentry (Men in War). Regie des Films, der am 1. Dezember als Western Legenden Nr. 42 auf DVD bei Koch Films erscheint, führte Jesse Hibbs (Mit roher Gewalt).

Del „Rock“ Rockwell (McCrea) und sein Adoptivsohn Ti (Gentry) versuchen mit Unterstützung von Rancher Jennings, einen wilden Mustang einzufangen. Doch nicht nur die Männer haben Interesse an dem stolzen Tier, sondern auch dessen ursprüngliche Besitzerin Helen Spain (Blanchard). Und noch etwas kommt erschwerend hinzu: Während die schöne Rancherin ein Auge auf Rockwell geworfen hat, verliebt sich auch dessen Adoptivsohn in die selbstbewusste Frau …

Da ist man schon erstmal skeptisch, denn bei der Fülle an Western die damals ausgespuckt wurden, muss es auch noch einer über einen Hengst sein? Da gehen innerlich alle Alarmglocken los, ob es sich um einen Nachmittagswestern für Kinder handelt? Weit gefehlt. Der Film weiß zu überzeugen. Die Frage des wilden Hengstes stellt die Protagonisten vor schwierige Genre-ureigene Herausforderungen und wird im Film gekonnt in einer Mischung aus Cowboy-Abenteuer und Grenzdrama dargestellt.

Black Horse Canyon

McCrea ist dabei nicht unbedingt der Star, sondern eher Mari Blanchard. Oder der Hengst, so kann man das auch betrachten. Jedenfalls ist die Geschichte um den wilden Hengst, der eine Art Wettlauf auslöst wer diesen wohl zuerst einfangen kann (die „bösen“ wollen ihn erschießen) eine doch recht amüsante und auch spannende Story. Man vergisst ja auch immer, wie vielfältig die Darstellung der Geschlechterrollen in diesen Filmen war, es gibt da eben immer auch eine starke Frau, hinterlistige Liebesbeziehungen und unterschwellige Konflikte zwischen alten Pionierwerten und moderneren Gepflogenheiten.

Insgesamt kann der Film mit einer unerwartet ernst-tiefgreifenden kleinen Abenteuerromanze als Story-Kern aufwarten, bei der ein durch die karge Landschaft galoppierender Hengst nur Stilmittel ist. Was nicht heißt dass Pferdefans nicht voll auf ihre Kosten kommen. Schauspielerisch weiß der Film zu überzeugen, und handwerklich kann man auch kaum was sagen. Ein sehr unterhaltsamer Western für den trüben Novembersonntag.

Black Horse Canyon

Die DVD bietet den Ton in der englischen Originalversion oder die deutsche Synchro, jeweils Dolby Digital 2.0 mono. Beide klingen ziemlich gut und schmalzig, natürlich ist der Originalton deutlich erdiger und authentischer (und die Dialoge einen Tick akkurater). Untertitel gibt es leider keine.  Das Bild ist Vollbild, und sieht recht gut restauriert aus, aber farblich etwas blass, und da es nur eine DVD ist auch nicht sehr hochaufgelöst. Die Schärfe ist recht in Ordnung und der Kontrast auch, so dass mit entsprechendem Gerät das ganze ein ziemlich ungetrübter Kinospaß ist. An Extras liegt nur eine Bildergalerie bei.

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Der blaue Mustang

Die DVD wurde uns freundlicherweise von Koch Media zur Verfügung gestellt.

Sebastian

Gründer und Inhaber von Nischenkino. Gründer von Tarantino.info, Spaghetti-Western.net, GrindhouseDatabase.com, Robert-Rodriguez.info und FuriousCinema.com

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