Solarbabies (aka Solarfighters)

Die Post-Apocalypse machte auch vor den sehr späten 80ern nicht halt, und so nehme ich mir den von Koch Media auf DVD und BluRay veröffentlichten Fremdschämen-Kultfilm Solarbabies (in Deutschland Solarfighters) mal vor.

In einer entfernten Zukunft ist die Natur am Ende und nach einem Atomkrieg auch das Wasser knapp. Die wenigen Menschen werden vom System des E-Protektorats kontrolliert: junge Menschen kommen in Internate oder Waisenhäuser um dort indoktriniert und diszipliniert zu werden. Die Kids dort spielen in den wenigen laxen Auszeiten in denen der Leiter (Charles Durning) sie aus Kulanz zum Dampf ablassen aus dem Haus lässt Skateball, eine Art Rollschuh-Hockey. Das eine Team mit den guten Kids sind die Solarbabies, das andere mit den Schulhof-Pießackern die Scorpions. Dieses Treiben ist Grock (Richard Jordan), dem Kommandanten der E-Polizei ein Dorn im Auge. Einer der Solarbabies, Daniel (Lukas Haas) findet eines Nachts eine mysteriöse Kugel, die das sagenumwobene Bohdi zu sein scheint. Er und seine Freunde Jason (Jason Patric), Terra (Jami Gertz), Tug (Peter deLuise), Rabbit (Claude Brooks) und Metron (James le Gros) halten es erst noch geheim. Während Gavial (Peter Kowanko) von den Scorpions regelmäßig hinter Terra her ist, lernt die Gruppe Bodhi besser kennen und beginnt, mit der Kugel zu spielen und sie ein wenig zu verstehen. Das mysteriöse Halbblut Darstar (Adrian Pasdar) allerdings klaut Bodhi und flieht. Daniel merkt es und verfolgt ihn. Terra und die Bande, wissend in welche Schwierigkeiten sie sich begeben, machen sich auf eine Rettungsmission. Als Grock Wind bekommt, jagd der der Gruppe hinterher, die sich unter anderem in Tiretown Hilfe der „Ecowarriors“ holt. Es stellt sich heraus Bodhi hat etwas ganz spezielles mit der Gruppe vor….

In etwa 90 Minuten rattert diese Klamotte einmal durch die Spanische Wüstenkulisse, deren Rodalquilar Locations so manchem Italowestern Fan bekannt vorkommen könnte. Ein Teil des Films erinnert ein wenig an Rollerball, dazu passt auch das MGM Logo am Anfang, aber von einer hochwertigen Produktion ist Solarbabies leider weit entfernt. Zwar steckt hier Mel Brooks (Spaceballs) als Produzent dahinter und auch mit Richard Edlund, der an den Effekten von Star Wars beteilligt war, konnte man ein wenig Qualität einkaufen, aber das ganze ist einfach zumeinst ein recht peinlicher Trip durch Clichees. Einige nette Momente täuschen nicht darüber hinweg, dass der Film kaum Tiefe, Logik, Drehbuch oder Realismus mitbringt, es ist daher am Ende einfach nur ein herrlich skurriles B-Movie mit Kindern die mit schier unkapputtbaren Rollschuhen durch die Wüste flitzen und heiter wie nichts gegen einen Terrorstaat kämpfen, ohne es zu wissen. Irgend eine seltsame Kugel lenkt sie dabei, die sie nie verstehen oder hinterfragen. Egal, am Ende ist alles gut und der Zuschauer braucht auch nicht mehr zu wissen. Alan Johnson der Regisseur hat laut IMDb auch nach diesem Film (sein zweiter) nie wieder einen Film gemacht, was wohl auch besser so ist. Gerüchten im Netz wonach diese Story irgendwie ein Ergebnis von Wegwerf-Elementen aus Mad Max ist, kann man denke ich keinen glauben schenken.

Insgesamt ein witziger kleiner Ausflug ins Jahr 1989, auf einer erstklassigen BluRay (gutes Bild) mit ohne Extras. Fans und Filmhistoriker greifen zu, alle anderen nur wenn Trash-Abend geplant ist.

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Diese BluRay wurde uns von Koch Media zur Verfügung gestellt.

Sebastian

Gründer und Inhaber von Nischenkino. Gründer von Tarantino.info, Spaghetti-Western.net, GrindhouseDatabase.com, Robert-Rodriguez.info und FuriousCinema.com

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