The Sea of Trees

Arthur Brennan reist extra nach Japan, um dort im berüchtigten Selbstmörderwald Aokigahara sein Leben zu beenden. Doch der friedliche Abschied unter Bäumen wird von einem Mann gestört, der hilflos und blutend herantaumelt. Takumi Nakamura will nicht mehr sterben, aber er hat sich hoffnungslos verirrt. Arthur kann ihn einfach nicht sich selbst überlassen. Doch es scheint, als wollte der riesige, dichte Wald die beiden Todeskandidaten nicht mehr freigeben … (Ascot Elite)

The Sea of Trees ließ definitiv einen Oscar-Anwärter erwarten, doch nach der Premiere bei den Filmfestspielen von Cannes hatte sich das bereits erledigt: Das Publikum lachte, die Kritiker booten. Die negative Reaktion auf den Film machte schnell die Runde und plötzlich sah es so aus, als ob der Film noch nicht einmal einen amerikanischen Verleih finden könnte. Lionsgate und Roadside-Attractions erwarben beide die US-Distributionsrechte, doch beide Unternehmen ließen den Film fallen. Nach all dem Drama und der negativen Kritik musste man erwarten, dass The Sea of Trees ein totales Fiasko geworden ist, doch um ehrlich zu sein, der Film ist weder ein künstlerisches Trauerspiel im Stil von Batman vs. Superman, noch ist er unfreiwillig komisch wie zum Beispiel April Rain. Stattdessen handelt es sich hier „nur“ um einen wirklich langweiligen Streifen. Als Brennan (Matthew McConaughey) versucht Nakamura (Ken Watanabe) zu helfen einen Weg aus dem Wald zu finden, merken sie bald, dass sie sich nun vollkommen verlaufen haben. In der Wildnis verloren beginnt er ausgedehnt über die Philosophie des Lebens zu „philosophieren“, was äußerst ermüdend ist. Nakamura kommt währen dessen nur selten zu Wort.

Zwischendurch werden Rückblenden zu Brennans ehemaligem Leben mit seiner Frau (gespielt von Naomi Watts) präsentiert und diese Flashbacks stellen wegen der Chemie zwischen McConaughey und Watts auch den besten Teil des Films dar. Sie sind offen und unapologetisch sentimental, ohne jegliche Aspiration, die die Szenen zwischen Brennan und Nakamura verdirbt. Auf der positiven Seite ist die oftmals eindrucksvolle Kinematographie zu erwähnen, die wunderbar einfängt, wie Brennan an einigen Leichen vorbeiläuft, während er den perfekten Ort sucht, um sein Leben zu beenden. Ansonsten ist beinahe der gesamte Film eine Fehlzündung. Matthew McConaughey ist einer jener Schauspieler, die auf natürliche Art und Weise so voller Leben sind, dass es einem schwer fällt, ihm den selbstmörderischen Akademiker abzukaufen, während sich der Film zieht wie Kaugummi. Es ist einer dieser Filme, die etwa ein Dutzend „falsche Enden“ haben, bevor schließlich der Abspann läuft. Unterdessen sich die Handlung langsam abspielt, schlägt einem der Soundtrack derbe über den Kopf. Die Partitur fordert, auch wenn der Film nicht zu liefern weiß. Nicht unbedingt ein komplettes Fiasko, jedoch sicherlich vergessenswert.

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  • Darsteller: Matthew McConaughey, Ken Watanabe, Naomi Watts
  • Regisseur(e): Gus van Sant
  • Format: Widescreen
  • Sprache: Deutsch (DTS-HD 5.1), Englisch (DTS-HD 5.1)
  • Untertitel: Deutsch
  • Bildseitenformat: 16:9 – 2.40:1
  • FSK: Freigegeben ab 12 Jahren
  • Studio: Ascot Elite Home Entertainment (Vertrieb Universum Film)
  • Spieldauer: 107 Minuten

Diese BluRay sowie das Bildmaterial wurde uns freundlicherweise von Ascot Elite Entertainment zur Verfügung gestellt.

 

Bluntwolf

Bluntwolf ist ein Filmliebhaber aus der goldenen Mitte Deutschlands. Sein Spezialgebiet ist das italienische Kino der 60er bis 80er Jahre, insbesondere Italowestern, Giallo und Polizio. Er ist der Chefredakteur von Nischenkino und gehört dem Redaktionsteam der Spaghetti-Western Database an.

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