Die Schlange im Regenbogen

The Serpent and the Rainbow (Die Schlange im Regenbogen) ist ein Horror-Abenteuerfilm von Wes Craven aus dem Jahr 1987 mit Bill Pullman in der Hauptrolle.

Nachdem der Anthropologe Dennis Alan (Bill Pullman) schon einmal den Voodoo Abenteuern in Haiti entfliehen konnte, genießt er einen Ruf als verlässlicher Abenteurer. Im Auftrag eines Pharmaunternehmens soll er nun dorthin zurückreisen und ein Pulver sichern, mit dem dortige Voodoo-Priester Menschen quasi zu Zombies machen: sie sterben, aber tauchen Tage später wieder auf – als lebende Tote. Vor Ort unterstützt ihn Marielle (Cathy Tyson), die ihn mit den diversen Playern er dortigen Unterwelt vertraut macht. Seine Nachforschungen aber machen ihn zur Zielscheibe. Örtliche Geheimpolizei hat es auf ihn abgesehen, und auch hier sind bereits finstere Mächte im Spiel. Bereits seit seinem ersten Haiti Trip leidet er zudem unter Wahnvorstellungen und Albträumen mit viel zu realen Vorahnungen. Nun steckt er mitten drin, zwischen den Geldgebern in New York, der Geheimpolizei eines kurz vor dem Kollaps stehenden Regimes, den örtlichen Schergen und Voodoo Künstlern, und seiner fragilen Selbst….

Tja, Wes Craven. Was soll man sagen? Diverse Klassiker des Genres, wie zum Beispiel A Nightmare on Elm Street, machen noch keinen Ausnahmeregisseur. Die Schlange im Regenbogen ist ein klassischer „mixed bag“ wie man so schön sagt: einerseits eine recht originelle Wiederbelebung des Horror-Subgenres der Voodoo-Filme voller guter Effekte und netter Kulissen. Andererseits wenig Schockmomente, wenig Spannung und zu viel lächerliche 80er-Jahre-Oberflächlichkeiten. Tyson zum Beispiel ist eine fragwürdige Nebenrolle, die wie auch viele andere Charaktere zu Statisten degradiert werden, weil Craven es hier nicht schafft, anhand von Charaktern eine Geschichte zu erzählen. Zu beschäftigt ist er, mit einem wohl doch zu großem Budget vor karibischer Kulisse eine pseudo-gruselige Voodoo-Story zu entfalten, und das klappt leider nur sehr begrenzt wie ich finde.

Zu Gute halten muss man die fast schon halluzinatorische (vgl. Klappentext) Stimmung des Films und den politischen Hintergrund, der die Atmosphäre des Films gut absteckt. Das macht ihn insgesamt interessant. Dass es angeblich auch noch irgendwie auf wahren Begebenheiten beruht, juckt zwar heute keinen mehr, muss aber damals einen zusätzlichen Reiz gehabt haben. Zombie-Filme gibt es zur Genüge, diese karibischen Schauermärchen in einem vom Umbruch umfassten Land zum Leben zu erwecken, das ist die Stärke des Films. Die Kulisse macht den Film sehr interessant, weil es dem Film Farbe und Charakter verleiht, wenn da nicht diese Oberflächlichkeit bei den Charakteren wäre. Pullman mimt hier wzar überzeugend den ambitionierten aber auch etwas verlorenen Abenteurer, das schwankt aber zwischen viel zu abgeklärt und zu verloren. Ähnlich ist des bei den anderen, deren Hintergrund oder Motivation entweder gar nicht versteht oder man sich als Zuschauer auch wenig darum schert.

Koch bringt den Film in einem Mediabook bestehend aus einer BluRay und zwei DVDs. Der Film auf der BluRay liegt sowohl auf Deutsch als auch Englisch (getestet) als LPCM 2.0 Spur vor, Untertitel gibt es ebenfalls in beiden Sprachen. Als Extra gibt es hier bereits einen Audiokommentar mit Bill Pullman, moderiert von Rob Galluzzo (Icons of Fright), der sowohl unterhaltsam als auch informativ ist. Desweiteren gibt es hier noch den englischen Trailer, TV Spots und eine Bildergalerie Die Bildqualität ist weitgehend sehr gut, bis auf einige Momente in denen das Bild schwächelt, etwas schwankt oder man das Alter einfach stärker erkennt als in anderen. Damit kann man insgesamt gut leben, so gut hat der Film sicher lange nicht mehr gesehen. Auch der Ton kann eigentlich recht gut überzeugen, sowohl Dialoge, als auch Geräuschkulisse und Musik kommen gleichermaßen gut zur Geltung.

Auf der Bonus Disc, die mir nicht vorlag, bit es noch eine Doku, ein Making-Of, diverse Featurettes. Die andere DVD enthält den Film in SD. Insgesamt ein sehr würdevolles Paket für den Klassiker, egal ob man den nun sehr gerne mag oder sich einfach aus Neugier (wie ich) damit auseinandersetzt. Ich denke in erster Linie konnte der Film eben nicht gut genug altern, er hat nicht mehr den Punch den er für heutige Verhältnisse bräuchte, und der Anspruch des Zuschauers an Story und Charaktere ist zu hoch für diesen 80er-Craven.

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Die BluRay wurde uns freundlicherweise von Koch Films zur Verfügung gestellt.

Sebastian

Gründer und Inhaber von Nischenkino. Gründer von Tarantino.info, Spaghetti-Western.net, GrindhouseDatabase.com, Robert-Rodriguez.info und FuriousCinema.com

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