The Bronx 2001 / Empire of Ash III / The last of the Warriors

Man schreibt das Jahr 2050. Die Erde ist verwüstet. Der Großteil der Menschheit ist einem tödlichen Virus zum Opfer gefallen. Die wenigen Überlebenden teilen sich in zwei Gruppen: auf der einen Seite wollen religiöse Fanatiker unter der Führung des Hohepriesters Lucas einen neuen Gottesstaat gründen, den sie „New Idaho“ nennen; auf der anderen Seite kämpfen die Rebellen für ein Leben in Freiheit und Menschlichkeit. Die grausame Amazone Baalca ist Lucas beim Aufbau seines Imperiums der Gewalt und Sklaverei behilflich. Sie zerschlägt die Truppen der Aufständischen und verwüstet ihr Lager. Doch trotz der Rückschläge erheben sich die Rebellen noch einmal zum alles entscheidenden Kampf… (Madison Video)

Bei Empire Of Ash III handelt es sich nicht um einen Standardfilm der postapokalyptischen Wüsten- und Ödland-Streifen. Was wahrscheinlich daran liegt, dass er in den Wäldern von New Idaho spielt! Sollte es Euer Ding sein, namenlose, in Leder gekleidete Dummköpfe dabei zu beobachten wie sie verbeulte Autos und Battle-Trucks zu Schrott fahren, während sie sich über felsiges Gelände verfolgen und gegenseitig beschießen, dann seid Ihr hier genau richtig. In New Idaho gibt es eben immer noch zu viele Steine, die gesprengt werden müssen! Der Rest des Films nimmt in ähnlicher Weise vage vertraute Elemente dieser Art von Filmen auf, geht damit allerdings in eine eigene, ganz andere Richtung. Nimmt man sich nur mal den gesamten Blickwinkel von „eine neue Rasse züchten“ vor, den man in manchen dieser Filme vorgesetzt bekommt. Es gibt immer einen schmutzigen Vogel, der versucht, heiße, fruchtbare Frauen zur Schwangerschaft zu zwingen, in dem Bemühen die Weltbevölkerung wieder in Schuss zu bringen. Man wird diese Szenen mit Leichtigkeit erkennen, weil diese Typen immer wieder großspurige Aussagen darüber machen, wie eine hübsche Frau speziell ausgewählt wurde, um seinen Samen zu erhalten.

Empire of Ash III baut eine ausgefeilte religiöse Ordnung um diese Geschichte auf, in der die sogenannten „Hirten“ Frauen dazu verwenden, um die Kinder ihres bösen Anführers mit dem grün-greulichen Faltengesicht zu gebären. Sie haben sogar spezielle Panzer, in denen die geschwängerten Frauen untergebracht werden, wobei man sich nie ganz sicher sein kann woher sie die Zeit genommen haben, um die verwendete Technologie zu entwickeln, da sie ja die meiste Zeit damit verbringen, durch New Idaho zu fahren und Menschen zu töten. Sicherlich nur ein kleiner Trost für Claudia, die speziell ausgewählt wurde, um ein Kind für den alten Furz zu gebären! Aber es muss da draußen doch jemanden geben, der einen Rettungsversuch unternimmt, bevor dieser Leisetreter seine elende Nussbutter in sie pflanzen kann, oder? Und tatsächlich, da gibt es diesen Schönling namens Harris, der verkündet, er würde sie retten, aber erst nachdem eine wirklich maskuline Frau ihn vor einigen der Bösewichte retten musste.

Außerdem schrie er auch wie ein Mädchen, nachdem seine aufdringliche Mutter getötet worden war. Zum Glück (für das Publikum) gestaltet sich der Film in seiner Präsentation so schizophren, sodass man nicht viel Zeit damit verbringt Harris‘ Geschichte zu verfolgen, denn da sind ja auch noch die beiden Waffenhändler, die die Raiders (Militärtypen, die mit den „Hirten“ zusammenarbeiten) lokalisieren und ermorden wollen. Sollte man bereits zu viele dieser Endzeitfilme gesehen haben, sieht man sich gezwungen mit der Menschheit hart ins Gericht zu ziehen. Denn nach dem „Genuss“ dieser Flicks kann man eine Liste mit Gräueltaten zusammenstellen, die viele Leute begehen werden, sobald die Bombe gezündet worden ist. Und aus irgendeinem Grund ist normalerweise nur noch ein einziger Typ auf dem gesamten Planeten übrig, der sich nicht in einen Feigling verwandelt hat und von all den Biker-Banden herumgeschubst wird, die sich über Nacht aus dem Boden gestampft haben.

Löscht eine Apokalypse Tausende von Jahren der Sozialisation in den Augenblicken aus, die erforderlich sind, um alles zu zerstören, was man weiß und liebt? Glücklicherweise bestätigt Empire Of Ash III, dass dies nicht der Fall ist! Einer der Waffenhändler namens Iodine veranschaulicht den Zuschauern, dass man seine Menschlichkeit nicht verlieren muss, nur weil man im Wald lebt und sich sporadisch dazu gezwungen fühlt tödliche Gefechte mit bewaffneten Psychopathen zu bestreiten. Die Szene, in der er mit den beiden blonden Girls in seinem Camp Strip-Poker spielt, ist ein Beweis für den unbezwingbaren Willen des menschlichen Geistes! Genauso wie das Oben ohne Baden, das stattfindet! Apokalypse? Welche Apokalypse!? Lasst uns doch alle einfach nackt ausflippen!

New Idaho besteht jedoch nicht nur aus einem Haufen nackter Küken, die sich den Hintern abfrieren. Nein, denn in den Wäldern gibt es herumlungernde Kannibalen! Die Pest, die den größten Teil der Bevölkerung auslöschte, traf einige Menschen schlimmer als andere und führte dazu, dass sich diese Gruppe von Menschen in Kannibalen verwandelte! Das ist schon alles an Erklärung, was man benötigt. Was gut ist, denn das ist auch schon alles, was man als Erklärung vorgesetzt bekommt. Doch nur weil sich diese Gruppe in rasende Fleischfresser verwandelt hat, bedeutet das allerdings nicht, dass sie vergessen hat, wie man eine ordentliche Autoverfolgungsjagd durchführt!

Einige weniger erfahrene Zuschauer verwechseln möglicherweise das schmuddelige Aussehen des Films, die langen Phasen religiösen Plapperns (vom Chef der „Hirten“), den frechen sprechenden Computer und die Militärkommandantin, die eine Ölmassage erhält, mit einem Film, der aus den absolut schrecklichsten Ideen dieser Art konstruiert wurde. Die Antwort darauf lautet offensichtlich: Na und? Es handelt sich hier um eine verdammte Apokalypse! Wer hat versprochen, es würde sich zu einer vergnüglichen Angelegenheit entwickeln!? In diesem Film überfahren die Bösen sogar absichtlich einen ihrer eigenen Typen und lachen darüber. Dafür lohnt es sich selbst, den Besserwisser-Computer namens Dolores zu ertragen! Nicht, dass der Film nicht die notwendigerweise massive Zerstörung liefern würde, wenn die Raiders in Iodines Lager eindringen oder wenn Iodine den Gefallen erwidert und in das Lager der Raiders einbricht, um seine gefangenen Freunde zu retten.

Es gibt eine Menge an Explosionen zu bestaunen, Autos segeln durch die Luft, Biker werden erschossen und ein Typ schießt mit explosiven Modellraketen auf alles und jeden. Dolores fliegt sogar Iodines Hubschrauber, allerdings ohne Erlaubnis. Oh, dieser schelmische Computer! Wenn Pansy und Claudia wieder vereint sind und die „Hirten“ sowie die Raiders besiegt wurden, steht man auf, klatscht und jubelt, weil New Idaho nun wieder sicher ist, vor allem für Strip-Poker und Nacktschwimmen. Jetzt kann wirklich mit dem Wiederaufbau begonnen werden, vielleicht noch nicht morgen oder übermorgen, aber irgendwann wird man wieder zu einem Punkt zurückkehren, an dem man Wet-T-Shirt-Contests und Amateurnächte im örtlichen Honky Tonk stattfinden lassen kann. Welche Chance hat man denn, wenn es noch nicht einmal Träumen gelingt, einen durch die dunklen Zeiten zu führen?

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Bluntwolf

Bluntwolf ist ein Filmliebhaber aus der goldenen Mitte Deutschlands. Sein Spezialgebiet ist das italienische Kino der 60er bis 80er Jahre, insbesondere Italowestern, Giallo und Polizio. Er ist der Chefredakteur von Nischenkino und gehört dem Redaktionsteam der Spaghetti-Western Database an.

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