Vampyres – Lust auf Blut

Fran und Miriam sind zwei lesbische Vampire, die in Mittelengland in einem alten Anwesen leben. Ihre Nahrungsquelle: Männer und Frauen auf der Durchreise. Sie schenken ihnen eine leidenschaftliche Nacht, um ihnen danach auf bestialische Weise das Leben zu nehmen. Nachdem Fran für eines ihrer männlichen Opfer Gefühle entwickelt, gerät die Situation allmählich außer Kontrolle. Als dann Ann mit zwei Freunden auftaucht, nimmt das Unheil seinen Lauf … (Donau Film)

Die Anziehungskraft des erschreckend gewalttätigen und sinnlichen Vampyres von José Ramón Larraz hat seit seiner Veröffentlichung 1974 keine Anzeichen eines Abflauens gezeigt, so dass es nicht verwunderlich war, dass jemand irgendwann ein Remake in Angriff nehmen würde. Dieser Tag kam schließlich mit der spanischen Produktion von Victor Matellano (Wax, 2014) in 2015, die der geliebten 70er-Jahre-Science-Fiction- und Horror-Ikone Caroline Munro in einer neuen Nebenrolle, die der ursprünglichen Geschichte hinzugefügt wurde, ein top-billing bescherte. Ansonsten betritt man hier vertrautes Territorium, denn es treten zwei sexy Kreaturen der Nacht auf, die das Land nach frischem Blut durchstreifen, gebunden an ein gruseliges Haus mit dunklem Geheimnis. Wie das Original beginnt auch das Remake mit einem Knall, denn unsere beiden Hauptraubtiere Miriam (Almudena Léon) und Fran (Marta Flich) befinden sich umschlungen in einer nackt sapphischen Umarmung und schneiden Blut aus ihren Fingern, während ein sterbender Körper auf dem Boden unter dem Teppich zuckt. Die wichtigste Nahrungsquelle für die Blutsaugerinnen ist die nahegelegene Straße, auf der unglückliche Motorrad- und Autofahrer gelegentlich in einem Graben landen und sich dann hervorragend für einen Nackenbiss im Wald oder einen Ausflug in die Villa der Damen für einen blutigen Abend voller Spaß und Spiele eignen. Ein mürrischer Typ namens John (Anthony Rotsa) kommt in die Gegend und kommt in einem von Munro (kein Charaktername?!) geführten Hotel unter, die ihn davor warnt, nachts auszugehen und ihm alles über das jüngste Verschwinden diverser Menschen berichtet. Doch schon bald gerät John in die Fänge der Vampire, die auch mit einem Trio von Campern beginnen zu „spielen“, darunter Harriet (Veronica P. Bacorn), eine enthusiastische Amateurfotografin, die die schreckliche Bedrohung um sie herum enttarnt.

Matellano geht den richtigen Weg, indem er sich für eine Mischung aus den poetischen Vampyres und den graphischen entscheidet, die Nacktheit oder Blutvergießen nie vernachlässigen. Die schläfrige Atmosphäre, die Silikonkörper und das flache digitale Linsensystem lassen das Remake jedoch hinter das Original zurückfallen, wobei das gräuliche Aussehen und die zurückhaltenden Vampir-Vorstellungen den Film auf niedrigen Temperaturen kochen lassen, obwohl er vor Wildheit, Bösartig- und Heftigkeit förmlich überkochen sollte. Beim Remake wurden auch einige wesentliche Änderungen am Ende vorgenommen, das bereits beim Original leicht durcheinander geraten war, hier jedoch zu einem wirklich verwirrenden Durcheinander mutiert. Glücklicherweise sind die Gore-Effekte mehr als nur Schnupftabak, hauptsächlich dank des britischen Effektkünstlers Colin Arthur (der am Originalfilm mitgearbeitet und zuvor mit Munro bei Sindbads gefährliche Abenteuer zusammengearbeitet hat). Alles in allem eine kompetente Angelegenheit und definitiv eine Kuriosität, ist man ein Fan des Originals, doch bitte halten Sie Ihre Erwartungen sehr, sehr stark zurück.

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  • Darsteller: Marta Flich, Almudena León, Caroline Munro, Christian Stamm, Anthony Rotsa
  • Regisseur: Víctor Matellano
  • Format: Dolby, PAL, Widescreen
  • Sprache: Deutsch (DTS-HD Master Audio 5.1), Englisch (DTS-HD Master Audio 5.1)
  • Untertitel: Deutsch
  • Bildseitenformat: 16:9 – 2.35:1
  • FSK: Freigegeben ab 18 Jahren
  • Studio: Donau Film
  • Spieldauer: 76 Minuten

https://www.youtube.com/watch?v=64Nm1c0WGK8

Diese DVD sowie das Bildmaterial wurde uns freundlicherweise von Donau Film zur Verfügung gestellt.

 

Bluntwolf

Bluntwolf ist ein Filmliebhaber aus der goldenen Mitte Deutschlands. Sein Spezialgebiet ist das italienische Kino der 60er bis 80er Jahre, insbesondere Italowestern, Giallo und Polizio. Er ist der Chefredakteur von Nischenkino und gehört dem Redaktionsteam der Spaghetti-Western Database an.

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