Als Jim Dolan kam

Rough Night in Jericho (Als Jim Dolan kam) ist ein Western von 1967 mit Dean Martin (Rio Bravo) und George Peppard (Breakfast at Tiffany’s) in den Hauptrollen.

Der alternde Marshall Hickman (John McIntyre) ist mit einem jüngeren Geschäftspartner Jim Dolan (George Peppard) auf dem Weg nach Jericho mit der Postkutsche. Auf dem Weg wird die Kutsche überfallen und Hickman wird verwundet, er bringt ihn in die Stadt, wo die beiden eigentlich Geschäftspartner von Molly Lang (Jean Simmons) werden wollen, die aber wie der Rest des Nests von Alex Flood (Dean Martin), ihrem ehemaligen Liebhaber, drangsaliert wird. Dolan verliebt sich in Molly und will der Stadt helfen. Während Hickman sich erholt, setzt er der Operation von Flood hart zu, so dass der sich in die Ecke gedrängt sieht und zu drastischen Mitteln greift…

Ein insgesamt nicht super origineller Film, aber es macht Spaß, Martin und Peppard als Gegenspieler zu sehen. Simmons ist dabei leider reichlich unterbenutzt, aber die Story an und für sich ist so wie sie ist ganz in Ordnung, und ausreichend spannend. Die Glaubwürdigkeit von Martins Charakter ist mir aber ein wenig zu dürftig, und so kommt man nicht umhin sich zu wundern ob in Rough Night in Jericho nicht doch ein viel besserer Film geschlummert hätte, mit etwas mehr Charaktertiefe. Denn was hier gut funktioniert ist dass sich die Widersacher gegenseitig unterschätzen, und jeweils auf halbwegs verlorenem Posten – jeder für sich auf andere Art motiviert – um Zukunft, Frau und Macht kämpft. Dolan, auch keine weiße Weste, hat hier moralisch gesehen zwar die Nase vorn, aber er kämpft mit rücksichtslosen Mitteln und rein altruistisch ist er auch nicht motiviert. Flood ist ein klassischer Bad Guy, und als solcher – wie soll es anders sein – nicht ganz ohne Anziehungskraft auf die „Damsel in Distress“.

Regie führte Arnold Laven, der sich auch für die Klamotte Sam Whiskey verantwortlich zeigte oder TV-Serien, darunter Detektiv Rockford. Er beweist hier ein gutes Gespür für Setting und Dramaturgie, hätte aber nur die Drehbuchschreiber nochmal einen extra Tag einsperren sollen finde ich. Unterm Strich ein sehr solider Western mit guten Darbietungen, der aber aufgrund mangelnder Tiefe bei den Protagonisten nicht besonders nachwirkt. Es ist ein auch etwas fieser Western, hinter dessen Studio-Fassade ein recht grober Sachverhalt sich abspielt, weit ab vom Sunnyboy-Image und heile-Welt Cowboy-Leben.

Die BluRay bietet Deutsch und Englisch je als DTS-HD MA 2.0 mono Tonspur, und Untertitel auf Englisch. Der Ton klingt ziemlich solide, kein Grund zur Beschwerde. Das Bild sieht ebenfalls sehr gut aus, sehr kontrastreich, lebhafte Farben und gute Schärfe. Die Qualität schwankt wie so oft bei alten Filmen, und manchmal hat man auch das Gefühl die Kantenglättung hätte auch etwas weniger sein können. Insgesamt ein seh ordentliche Präsentation. Extras gibt es quasi keine, nur den Trailer und eine Bildergalerie.

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Die BluRay wurde uns freundlicherweise von Koch Films zur Verfügung gestellt.

Sebastian

Gründer und Inhaber von Nischenkino. Gründer von Tarantino.info, Spaghetti-Western.net, GrindhouseDatabase.com, Robert-Rodriguez.info und FuriousCinema.com

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