Django – Er säte den Tod / Seminò morte… lo chiamavano il castigo di Dio / Death Is Sweet From The Soldier Of God

Durango (Brad Harris), ein ehemaliger Bundessheriff, wird unschuldig wegen Diebstahls einer Truhe voller Dollar – die für den Bau einer Schule und einer Kirche vorgesehen waren – verhaftet. Im Gefängnis lernt er Spirito Santo (José Torres) kennen, einen Mexikaner, der mit seinen Raubzügen die Revolution unterstützen will. Beiden gelingt mit Hilfe eines Unbekannten der Ausbruch. Der Unbekannte stellt sich als Scott Miller (Vassili Karis) heraus, der seine Finger in allem hat, was in der Stadt vor sich geht und einst die Familie von Durangos Bruder kaltblütig umgebracht haben soll. Um seine Unschuld zu beweisen, versucht Durango nun die Geldtruhe wiederzubeschaffen, doch auch Spirito Santo sowie Miller wollen das Geld für ihre Zwecke an sich bringen. Dies bleibt nicht der einzige Grund, weshalb die drei Männer zu erbitterten Feinden werden.

Brad Harris hatte zu Beginn der 1970er Jahre einen Vertrag mit der Produktionsfirma Three Stars für drei Western unterzeichnet, doch nur zwei der drei Filme wurden fertiggestellt, nämlich Wanted Sabata (1970) und Arriva Durango, paga o muori (1971). Der dritte Western – Seminò morte… lo chiamavano il castigo di Dio – wurde dann von einer anderen Firma produziert und stellt eine Zusammenstellung neu bearbeiteter Szenen der ersten beiden Filme dar, wobei ein paar neue Sequenzen hinzugefügt worden sind. Der Streifen dürfte vor allem für seinen großartigen italienischen Titel (der übersetzt so viel bedeutet wie Er säte den Tod … sie nannten ihn die Strafe Gottes und sich sogar auf einem der beiden Silwa-Video Cover wiederfinden lässt) sowie ein wunderbares Poster-Design bekannt sein, das auch für verschiedene Veröffentlichungen des Films auf VHS und DVD verwendet wurde. Größter Kritikpunkt dabei: Die auf dem Poster abgebildete Szene kommt im Film überhaupt nicht vor!

Harris übernimmt die Rolle von Durango (in der deutschen Version Django), der ein ehemaliger Sheriff ist und fälschlicherweise eines Raubüberfalls beschuldigt wird. Weswegen er im Gefängnis landet, wo er auf einen Mann namens Spirito Santo (José Torres) trifft, der Geld gestohlen hat, um es der Mexikanischen Revolution und seiner armen Familie zu Hause in Mexiko zu Gute kommen zu lassen – zumindest behauptet er das, während er vortäuscht einäugig zu sein. Die beiden werden von einem mysteriösen Retter aus dem Gefängnis befreit und schließen sich daraufhin einer Bande von Mexikanern an, um nach dem gestohlenen Tresor voller Geld zu suchen: Durango, um seine Unschuld beweisen zu können und Santo, um Geld für die Revolution zu organisieren. Obendrauf bekommt das Publikum noch eine Rachegeschichte präsentiert, denn Durango fahndet zusätzlich noch nach dem Mann, der seinen Bruder sowie dessen komplette Familie kaltblütig ermordet hat.

Wie man es von einem sogenannten Montagefilm erwarten kann, fügt sich bei Django – Er säte den Tod nur wenig richtig zusammen. Besonders die Rachegeschichte ist ziemlich dämlich arrangiert worden, denn Durango spürt den Mörder auf und kann auch seine Rache ausüben, wobei eine frühere Szene im Film deutlich aufzeigt, dass dieser Mann – gespielt von Vassili Karis – überhaupt nicht für die Morde verantwortlich gewesen ist, da Durangos Verwandte bereits tot waren, bevor Karis am Tatort eingetroffen ist. Trotzdem versucht er seitdem Durango aus dem Weg zu räumen, weil der niemals glauben würde, dass er unschuldig ist. Außerdem taucht hin und wieder auch Durangos Nichte auf, die bei dem Familien-Massaker eigentlich ums Leben gekommen sein müsste. Was für ein enorm ungehobelter Unsinn! Lohnt es sich, den Film anzuschauen? Nun, Brad Harris spiegelt hier sein gewohntes Selbst wider und spielt so hölzern wie immer, während das Patchwork aus den beiden weiter oben genannten Streifen José Torres‘ Vorstellung wirklich schadet. In Arriva Durango… funktionierte sein hyperaktiver Stil in Kombination mit Harris‘ Stoizismus recht gut, doch hier weist sein Charakter ganz einfach keine Beständigkeit auf, während seine übereifrigen Routinen (wie zum Beispiel etwa alle zwei Minuten Madre de Dios auszurufen) schnell nervig werden. Nur für Komplettisten!

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Seitenverhältnis: ‎16:9 – 2.35:1
Alterseinstufung: ‎Freigegeben ab 16 Jahren
Regisseur: Mauri, Roberto
Medienformat:‎ Breitbild
Laufzeit: ‎1 Stunde und 25 Minuten
Darsteller:‎ Torres, Jose, Harris, Brad, Messina, Roberto, Procaccini, Maretta, Zilli, Zara
Sprache: ‎Italienisch (DTS-HD 2.0), Deutsch (DTS-HD 2.0)
Untertitel: Nur für die ergänzten Szenen

Bluntwolf

Bluntwolf ist ein Filmliebhaber aus der goldenen Mitte Deutschlands. Sein Spezialgebiet ist das italienische Kino der 60er bis 80er Jahre, insbesondere Italowestern, Giallo und Polizio. Er ist der Chefredakteur von Nischenkino und gehört dem Redaktionsteam der Spaghetti-Western Database an.

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