Tod im Spielzeugland / Dollman vs. Demonic Toys

Alarm in der Spielzeugfabrik: Zum Leben erweckte Puppen führen dort ein dämonisches Regiment. Die Polizistin Judith Grey ist machtlos. Sie weiß: Diese Puppen sind nur durch einen ebenbürtigen Gegner zu besiegen. Hier muss der „Dollman“ Brick Bardo her, ein furchtloser Cop und Außerirdischer in Puppengröße. Ihm zur Seite steht seine neue Geliebte Ginger, die von bösen Aliens auf Puppengröße geschrumpft wurde. Das dämonische Spielzeug plant die Widergeburt Satans und hat sich nun Ginger ausgewählt, das teuflische Kind auszutragen. Doch die garstigen Puppen haben die Rechnung ohne Brick Bardo und seine große Klappe gemacht… (Wicked-Vision)

Dollman vs. Demonic Toys dient als Fortsetzung von gleich drei Full Moon Filmen, die beiden im Titel enthaltenen und Bad Channels (Cosmo, 1992). Nach den Ereignissen von Bad Channels, bei denen ein Außerirdischer einen Radiosender übernahm und schöne Frauen auf Dollman-Größe schrumpfte, begibt sich Dollman auf den Weg, um das Mädchen zu finden, das noch immer geschrumpft ist. Währenddessen sucht Tracy Scoggins aus Demonic Toys das Spielzeuglager ab, in dem der ganze dämonische Schwachsinn stattgefunden hatte. Ein Penner, der sich ins Warenhaus verlaufen hat, stirbt und sein Blut belebt die dämonischen Spielzeuge erneut, die in einen Luftkanal fliehen, bevor Scoggins sie erledigen kann, wie sie es gegen Ende von Demonic Toys getan hat.

Schließlich treffen sich Judith Gray (Tracy Scoggins), Ginger (Melissa Behr) sowie Dollman Brick Bardo (Tim Thomerson) und begeben sich ins Lagerhaus, um gegen die Spielzeuge vorzugehen. Auf dem Weg dorthin wird man jedoch mit mehreren Rückblenden aus den anderen Filmen verwöhnt. Dollman erzählt Krankenschwester Ginger seine Geschichte, wobei man eine komprimierte fünfminütige Version von Dollman präsentiert bekommt. Doch Moment mal, wurde Gingers volle Größe am Ende von Bad Channels nicht wiederhergestellt? Ja, wurde sie … denn die nervige Bunny war diejenige, die klein geblieben ist. Irgendwann entschieden die Verantwortlichen die Fortsetzung würde mit Ginger besser sein und machten einfach so weiter. Der Rückblick auf Bad Channels wurde sogar so geschickt zusammengeschnitten, sodass es so aussieht, als würde all dies am Ende des Films passieren. Ehrlich gesagt sollte man froh sein, dass dieser Weg gewählt wurde, denn Ginger ist viel sympathischer als Bunny. Sie und Tim Thomerson legen hervorragende Chemie an den Tag.

Fans von Demonic Toys wird die Rückkehr ihrer Favoriten freuen, allerdings mit einer bemerkenswerten Ausnahme. Grizzly Teddy ist verschwunden und wird durch eine Actionfigur ersetzt, die wie Duke Nukem aussieht und einen ständigen Kampfschrei ins Gesicht gemeißelt bekommen hat. Wenn Dollman gegen ihn kämpft, sind die beiden vergleichbar groß, was es den Spezialeffekten sicherlich viel einfacher gemacht hat. Eine große Actionfigur-Maske auf einen Typen zu stülpen und ihm zu sagen, er solle Tim Thomerson angreifen, ist dann doch unendlich billiger als eine Stop-Motion-Version oder eine Puppe zu kreieren. Die Spezialeffekte sind hier sowieso ziemlich gut gelungen, trotz einiger offensichtlicher Vereinfachungen. Die Intro-Szene für Ginger, in der sie in einer Küchenschublade aufwacht und dann auf der Theke herumwandert, sieht fantastisch aus, weil tatsächlich eine große Küchenarbeitsplatte gebaut wurde, was dem Ganzen eine gewisse Authentizität verleiht.

Aus irgendeinem Grund ist Baby Oopsy Daisy hier weniger nervig als in Demonic Toys. Entweder wurden seine Zeilen besser geschrieben oder man hat sich bereits an ihn gewöhnt. Auf jeden Fall stellt das eine gute Sache dar, weil er hier viel mehr Bildschirmzeit bekommt, als vorher. Die anderen Spielzeuge sind im Grunde die gleichen wie im vorherigen Film, während Dollman immer noch ein echter „Bad Ass“ ist. Fans der vorherigen drei Filme oder Full-Moon Filmen im Allgemeinen werden von diesem Mash-up-Film begeistert sein. Es gibt zwar nicht sehr viel neues Material bei einer Laufzeit von etwas mehr als einer Stunde und mehreren Rückblenden zu Szenen aus den vorherigen Filmen, allerdings gibt es viel mehr Gutes in dem Streifen zu entdecken, als man erwarten konnte. Die Handlung ist im Grunde eine Wiederholung von Demonic Toys mit Dollman in der Heldenrolle, doch Full-Moon Fans sollten mehr als genug Spaß an dem Flick haben können, so dass dies nicht allzu sehr ins Gewicht fällt.

Wicked-Vision veröffentlicht Dollman vs. Demonic Toys als Nummer 06 ihrer Full Moon Classic Selection in einer Scanavo Box auf BluRay. Bild (1,78:1/1080p) und Ton (deutsch + englisch DTS-HD Master Audio 2.0) bewegen sich auf hohem Niveau, da gibt‘s nichts zu meckern. Deutsche oder englische Untertitel können zugeschaltet werden. Insgesamt handelt es sich bei Dollman vs. Demonic Toys um eine äußerst gelungene Edition, die in keinem Regal von B-Film-Liebhabern und Full-Moon-Freunden fehlen sollte.

Extras: Wendecover mit Original-Artwork; Originaltrailer; Original-Videozone und Audiokommentar mit Charles Band & Tim Thomerson; ungekürztes „Hinter den Kulissen“ – Material aus den Full-Moon-Archiven.

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  • Darsteller: Tim Thomerson, Tracy Scoggins, Phil Fondacaro, Melissa Behr
  • Regisseur(e): Charles Band
  • Untertitel: Deutsch, Englisch
  • Bildseitenformat: 16:9 – 1.77:1
  • FSK: Freigegeben ab 18 Jahren
  • Studio: Wicked-Vision
  • Produktionsjahr: 1993
  • Spieldauer: 64 Minuten

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Diese Edition wurde uns freundlicherweise von Wicked-Vision zur Verfügung gestellt.

Das Bildmaterial stammt nicht von dieser Edition.

Bluntwolf

Bluntwolf ist ein Filmliebhaber aus der goldenen Mitte Deutschlands. Sein Spezialgebiet ist das italienische Kino der 60er bis 80er Jahre, insbesondere Italowestern, Giallo und Polizio. Er ist der Chefredakteur von Nischenkino und gehört dem Redaktionsteam der Spaghetti-Western Database an.

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